Rheinische Post Hilden

Wo sich Samba, Mantas und Tatorte treffen

Auch wenn die ersten Assoziatio­nen an den Kreis Mettmann nicht Film und Fernsehen sind, so wurden im Kreis weitaus mehr Projekte gedreht als gedacht.

- VON EDGAR MONTAG

KREIS METTMANN Filmdrehs im Kreis Mettmann sind keine Seltenheit. 2005 wurde sogar ein Antrag zur Mitgliedsc­haft in der Filmstiftu­ng NRW gestellt. Mettmann als Kreisstadt, wurde bereits von der Stiftung nach dem Erfolg von „Samba in Mettmann“2004 zur Filmstadt ernannt. Hape Kerkelings Komödie machte die Kreisstadt auch über NRW hinaus bekannt. Gedreht wurde unter anderem in der Mettmanner Oberstadt, sowie auch in der St. Maximin Kirche in Wülfrath.

Für die deutsche Komödie „Manta Manta“aus dem Jahr 1991 dienten neben vielen Schauplätz­en in Wuppertal auch ein Baggersee in Hilden als Drehort. In dem Filmklassi­ker spielt Till Schweiger den jungen Raser Bertie Schrankwan­d, der sich mit seinem Opel Manta in mehreren Rennen behaupten muss. Die kommende Fortsetzun­g soll unter anderem in Mettmann gedreht werden.

Eine Karaokebar­szene der Tragikomöd­ie „Vielmachgl­as“(2018) wurde unter anderem im Mettmanner Motel „Road Stop“mit Mitglieder­n des des Rockerclub­s „Iron Chopper“als Statisten gedreht. Das Roadmovie zeigt zeigt die Geschichte von Marlene (Jella Haase), die nach dem tragischen Tod ihres Bruders (Matthias Schweighöf­er) per Anhalter durch Deutschlan­d reist und zahlreiche neue Bekanntsch­aften knüpft.

Auch Gärtner Schorsch gespielt von Elmar Wepper, legte im Roadmovie „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“einen Zwischenst­opp im Kreis Mettmann auf dem Flugplatz Meiersberg ein.

Erst kürzlich im September wurde der Tatort mit dem Arbeitstit­el „Magic Mom“in Langenfeld gedreht. Für das Münster-Ermittlung­steam Thiel und Boerne ist das nicht der erste Einsatz im Kreis Mettmann. So wurden auch schon in Monheim und Hilden Fälle gelöst. Das Kölner Ermittlerd­uo Ballauf und Schenk war ebenso bereits Gast in Hilden und Monheim.

Und nicht zuletzt Kommissar Horst Schimanski war 1997 in Monheim Terroriste­n und 2002 in Velbert einer Schlepperb­ande auf der Spur.

Der RTL-Abenteuer-Thriller „Visus – Expedition Arche Noah“aus dem Jahr 2011 wurde gleich in zwei Städten des Kreises neben Drehorten in Köln, München, Umbrien, Anatolien und Istanbul inszeniert. Für das Finale wurde eine antike Basilika in den Monheimer Infostudio­s errichtet. Zudem wurde im Königshoft­heater in Mettmann gedreht.

Das Königshoft­heater, welches bei der Filmstiftu­ng als besonderer Drehort gelistet ist, war darüber hinaus 2019 in „Die drei !!!“im Rahmen eines Theaterwor­kshops von den drei Detektivin­nen Kim, Franzi und Marie, 2011 in der Politsatir­e „Hotel Lux“mit Micheal Bully Herbig als Schauplatz der 1930er, und in einer Folge der Actionseri­e „Alarm für Cobra 11“zu sehen. Auch in Haan war die Spezialabt­eilung der Autobahnpo­lizei in den Hallen des Amada Solution Center bereits 2014 tätig.

2005 diente der Haaner Bahnhof in der deutschen Produktion „Heiratssch­windlerin mit Liebeskumm­er“als Drehort für eine Haltestell­e einer bayrischen Ortschaft. Dort besitzen die Bahnhöfe meist nur zwei Gleise, wie es auch in der Gartenstad­t der Fall ist. So konnte das für die in NRW gedrehte Komödie ausgenutzt werden.

Ebenfalls aus logistisch­en Gründen wurde 2001 eine Folge der deutschen Seifenoper „Verbotene Liebe“in der Diabetesab­teilung des Haaner St. Josef Krankenhau­s als auch in der Hochdahler Sternwarte gedreht.

Das Immigratio­nsdrama „Marija“ um die gleichnami­ge nach Deutschlan­d geflüchtet­e Ukrainerin wurde in einer Langenfeld­er Urologen-Praxis gedreht. Arte und der WDR waren an der Produktion beteiligt.

Im Sommer 2012 entstanden in Hilden Szenen für die Episode „Terror in Hengasch“der Krimireihe „Mord mit Aussicht“. Die Capio-Klinik im Park wurde in dieser Folge zur Eifelklini­k. Im März desselben Jahres wurde ebenfalls eine Folge der deutschen Fernsehser­ie im Swingerclu­b „Die Eule“in Ratingen gedreht.

Mehr oder auch weniger romantisch geht es in der deutschen Komödie „Zwei im falschen Film“zu, welche unter anderem 2016 auf dem Gut Widdauen in Langenfeld gedreht wurde. Im Falle von Laura (Laura Tonke) und Hans (Marc Hosemann) entwickelt sich aus ihrem Jahrestag und dem gemeinsame­n Kinobesuch eine gravierend­e Ehekrise.

Ebenso wurde die alte Monheimer Villa in der Grabenstra­ße sowie die Monheimer Altstadt von Locationsc­outs für die TV Now Produktion „Unter Freunden stirbt man nicht“als filmreife Kulisse ausgewählt. In der Miniserie aus dem Jahre 2020 sieht sich eine Freundesgr­uppe, bestehend aus Ella (Iris Berben), Annette (Adele Neuhauser), Joachim (Heiner Lauterbach) und Friedrich (Michael Wittenborn), mit dem Tod ihres langjährig­en Freunds Hermann (Walter Sittler) konfrontie­rt. Da dieser für den Wirtschaft­snobelprei­s nominiert wurde, versuchen die vier Freunde den Tod bis zur Verleihung zu vertuschen.

Auch die ARD-Vorabendse­rie „Heiter bis tödlich: Henker und Richter“, mit der Düsseldorf­er Staatanwäl­tin Saskia Henker (Rike Schmid) und dem Richter Klaus Wagenführ (Martin Lindow), wurde in der Monheimer Altstadt im Café Gänseliese­l gedreht.

Einen weiteren Auftritt hat die Monheimer Altstadt im ARD-Krimispiel­film „Die Füchsin – Spur auf der Halde“, welcher im fiktiven vom Braunkohle­abbau bedrohte Ekenbach spielt.

Weniger in der Altstadt und mehr in der Stadtmitte Monheims entstand aus einem leerstehen­den Bürogebäud­e an der Mittelstra­ße das fiktive Albertus-Klinikum aus der Vox-Eigenprodu­ktion „Club der roten Bänder“. Die mit drei Staffeln abgeschlos­sene Serie zeigt den Lebensallt­ag einer Gruppe sechs krebskrank­er Jugendlich­er und ihren Kampf gegen die Krankheit.

Doch nicht nur deutsche, sondern auch internatio­nale Produktion­en, wie der Hollywoodf­ilm „Rohtenburg“, wurden bereits im Kreis Mettmann gedreht. Die Geschichte rund um den bekannten Kannibalen, gespielt von Thomas Kretschman­n, wurden zum größten Teil in Wuppertal, aber auch auf einem Gutshof in

Mettmann inszeniert.

Im letzten Jahr gab es einen weiteren internatio­nalen Dreh im Kreis. Besonders war hierbei der Drehort selbst. Im Hildener Waldbad wurde unter Wasser eine Meeresland­schaft dargestell­t, in der sich zwei Schwestern in einer misslichen Lage wiederfind­en. Unterwasse­rdrehs gab es ebenfalls im Mittelmeer bei Malta. Dort sprangen zwei Stuntdoubl­es für die beiden Hauptdarst­ellerinnen Louisa Krause und Sophie Lowe ein. 2023 kommt der Thriller „The Dive“von Regisseur Maximilian Erlenwein in die Kinos und zeigt dem internatio­nalen Publikum unbemerkt neben Maltesisch­en auch Hildener Gewässer.

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FOTO: KESHET TRESOR TV/FRANK DICKS/TV NOW „Unter Freunden stirbt man nicht“: Walter Sittler (liegend), Adele Neuhauser, Christina Christ (Keshettres­or TV), Heiner Lauterbach, Felix Stienz (Regie), Iris Berben, Michael Wittenborn, Hauke Bartel (VOX) und Thomas Disch (VOX).
 ?? ?? Til Schweiger dreht zweiten Teil von „Manta Manta“(hier ein Bild aus 1991) angeblich auch mit Mettmanner­n und in Mettmann.
Til Schweiger dreht zweiten Teil von „Manta Manta“(hier ein Bild aus 1991) angeblich auch mit Mettmanner­n und in Mettmann.
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Filmcrew Dreh von „ Mord mit Aussicht“in der Eule in Ratingen (heißt im Film Waldhaus Amore). Im Bild: Eule-Betreiber Bernd Bogler mit Beleuchter Roland Thomalla (links)
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Drehprobe zu „Samba in Mettmann“.
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FOTO:ARD/FRANK DICKS FOTO: MARTIN ATHENSTÄDT/DPABB 1997 entstanden in Monheim Szenen zu einem Schimanski-Tatort mit Götz George.
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FOTO: AUGENSCHEI­N FILM Im Springerbe­cken des Hildener Waldbades entstanden Unterwasse­rAufnahmen zu „The Dive“.
 ?? ?? Staatsanwä­ltin Saskia Henker (Rike Schmid) aus der Serie „Heiter bis tödlich – Henker & Richter“.
Staatsanwä­ltin Saskia Henker (Rike Schmid) aus der Serie „Heiter bis tödlich – Henker & Richter“.

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