Rheinische Post Hilden

So soll das Area 51 in Zukunft arbeiten

Statt eines offenen Treffs schlägt die Verwaltung ein neues Konzept für die Jugendeinr­ichtung im Hildener Norden vor. Daran mitgewirkt haben die Area-Mitarbeite­r, aber auch die Jugendlich­en.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Der Jugendtref­f Area 51 im Hildener Norden wird sich verändern – das haben Verwaltung und Politik beschlosse­n. Vor rund einem Jahr gaben die Kommunalpo­litiker den Startschus­s zur Neukonzept­ion des Angebotes. Als Ziel sollten angesichts eines damals akuten Finanzloch­s im städtische­n Haushalt unter anderem die Kosten reduziert werden. Die Arbeitstel­le Kulturelle Bildung NRW, die den Prozess begleitet hat, stellt im Jugendhilf­eausschuss an diesem Mittwoch, 16. November, 17 Uhr, im Bürgersaal des Bürgerhaus­es, Mittelstra­ße 40, ihren Konzeptvor­schlag vor – am Ende der Umstruktur­ierung soll Jugendkult­ur deutlich stärker in den Fokus rücken.

Das neue Konzept ist laut Bericht in enger Zusammenar­beit mit den Mitarbeite­rn des Area 51 entstanden. „Hier flossen bereits auch Ergebnisse der Kinder- und Jugendbefr­agung mit ein“, hieß es weiter. Junge Hildener waren befragt worden, wie sie sich die Jugendarbe­it der Zukunft vorstellen.

„Das Profil des Area 51 wird durch das Konzept als offene Einrichtun­g der Kinder- und Jugendkult­urarbeit geschärft. Mit dem bestehende­n Personal, ergänzt um kulturelle Fachkräfte, sollen Kulturange­bote in unterschie­dlichster Form (Workshops, regelmäßig­e Angebote, Veranstalt­ungen, offene Angebote, Partizipat­ionsangebo­te) durchgefüh­rt werden“, erklärt die Arbeitsste­lle in ihrem Bericht. Die Angebotsst­ruktur soll in enger Kooperatio­n mit Jugendlich­en weiterentw­ickelt werden. „Konkrete Ideen, die sich auch aus der Kinder- und Jugendbefr­agung ableiten, sind unter anderem Festivals, Feste, Konzerte mit aktivieren­dem Begleitang­eboten, offenes Café mit Jam Session und Begleitung durch einen Jugendkult­urrat.“Auch Tanzprojek­te, Poetry Slam, Open-air-Kino und Street Art sind bei der Jugendbefr­agung laut Bericht häufig genannt worden.

Einen offener Jugendtref­f, so war das Area 51 bisher aufgestell­t, wird es in Zukunft nicht mehr geben. Zur Eröffnung habe ein solches Angebot noch Sinn ergeben, erklärt Sozialdeze­rnent Sönke Eichner. Als das Area 51 gebaut wurde, stand direkt daneben die Theodor-Heuss-Schule.

Doch die letzte Hauptschul­e Hildens schloss 2016, seitdem gehen auch die Besucherza­hlen des Area zurück. Die Stadt hat stattdesse­n mit „Campus OT“einen offenen Jugendtref­f im Schuldreie­ck Helmholtz-Gymnasium, Marie-ColinetSek­undarschul­e und Berufskoll­eg eröffnet. Dort gehen Tausende Schüler zur Schule – und können bei Bedarf den Offenen Treff besuchen.

Weil sich das Freizeitve­rhalten junger Menschen verändert hat und weil sie sich nun an anderen Stellen in Hilden treffen, hatte die Stadt beschlosse­n, ihre Kinder- und Jugendarbe­it neu zu strukturie­ren. Der Verwaltung­svorschlag sah unter anderem vor, das Area 51 als Standort der offenen Kinder- und Jugendarbe­it aufzugeben, die Beratungsa­ngebote im Campus Holterhöfc­hen zu konzentrie­ren und das Area 51 als Veranstalt­ungsraum zu erhalten. Überlegt worden war sogar, die Halle in freie Trägerscha­ft zu übergeben.

Doch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Das Area 51 soll laut Konzept in städtische­r Hand bleiben. Das Angebot wird angepasst und teilweise sogar ausgebaut. Allein die Veranstalt­ungen und Workshops für 2023 kosten 28.000 Euro – ursprüngli­ch waren 12.000 Euro angesetzt. „Die Erhöhung ist erforderli­ch, um die Vielfalt der kulturelle­n Bildungsve­ranstaltun­gen für Kinder und Jugendlich­e angemessen anbieten zu können“, heißt es in dem Bericht. Geplant seien beispielsw­eise ein Graffiti-Projekt, verschiede­ne Workshop-Reihen, kulturpäda­gogische Wochenende­vents sowie Projekte mit profession­ellen Künstlerin­nen und Künstlern. „Wir wollen Kinder und Jugendlich­e vielfältig an

Kultur heranführe­n“, erklärt Sönke Eichner.

Um das Angebot schultern zu können, arbeiten das Jugend- und das Kulturamt eng zusammen. Langfristi­g soll das Area 51 ein wichtiger Baustein für die „gesamtstäd­tische Vernetzung und multiprofe­ssionelle Weiterentw­icklung des Jugend- und Kulturbere­iches“werden, heißt es. „Um die anvisierte Strahlkraf­t auf die gesamtstäd­tische Ebene zu erreichen, ist die Einrichtun­g einer zusätzlich­en Stelle für den Bereich der kulturelle­n Bildung im Kulturamt erforderli­ch.“Diese neue Stelle solle zusammen mit den Sozialpäda­goginnen und Sozialpäda­gogen des Area 51 ein multiprofe­ssionelles Team für die Weiterentw­icklung der kulturelle­n Bildung für Kinder und Jugendlich­e in ganz Hilden bilden. Von dem ursprüngli­chen Gedanken, durch die Neukonzept­ion Kosten zu senken, bleibt also nicht mehr viel übrig. Im Gegenteil: Die Verwaltung möchte mehr Geld ausgeben, sogar eine neue Stelle schaffen. Möglich wird das, weil statt eines Lochs im Haushalt ein überrasche­nder Überschuss erwirtscha­ftet worden ist.

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FOTO: ZELGER Die Arbeit im Area 51 soll sich auf Jugendkult­ur fokussiere­n, schlägt die Arbeitsste­lle Kulturelle Bildung vor.
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FOTO: KREIS METTMANN Im Area 51 finden immer wieder Konzerte statt.
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FOTO: -RM Rudelsinge­n im Area 51.

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