Rheinische Post Hilden

Deutsche Handballer­innen verpassen EM-Halbfinale

Das Team kann seine ohnehin nur noch minimale Chance auf eine Medaille nicht nutzen. Titelanwär­ter Frankreich ist zu stark.

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SKOPJE (dpa) Der Traum vom EMHalbfina­le ist für die deutschen Handballer­innen endgültig geplatzt – und auch das Spiel um Platz fünf ist in weite Ferne gerückt. Nach einer 21:29 (9:13)-Niederlage gegen Olympiasie­ger Frankreich muss die DHB-Auswahl weiter auf die erste internatio­nale Medaille seit WM-Bronze 2007 warten und auf ein kleines Handball-Wunder hoffen, um zumindest noch das für die Olympia-Qualifikat­ion eventuell bedeutsame Platzierun­gsspiel zu erreichen. Beste Werferin für das Team von Bundestrai­ner Markus Gaugisch war am Dienstagab­end in Skopje Rückraumsp­ielerin Alina Grijseels mit sieben Toren.

Während die im Turnier weiter ungeschlag­enen Französinn­en und Montenegro vorzeitig das Ticket für das Halbfinale buchten, geht Deutschlan­d mit 2:6 Zählern als Tabellenfü­nfter in das Hauptrunde­nfinale gegen das punktgleic­he Team aus Rumänien am Mittwoch (15.30 Uhr/Sportdeuts­chland.tv).

Nur wenn Spanien und die Niederland­e (beide 3:3) ihre letzten Spiele verlieren und die DHB-Auswahl gewinnt, würde der erhoffte Sprung auf Rang drei sicher gelingen.

Nach dem vorherigen 35:34 von Montenegro gegen Rumänien war klar, dass nur ein Sieg gegen Frankreich die Mini-Chance aufs Halbfinale erhalten würde. Dieses Wissen schien die deutsche Mannschaft zu Beginn ein wenig zu hemmen, denn Frankreich zog schnell auf 3:0 davon. Erst nach sechs Minuten gelang Grijseels das erste Tor. Der Treffer wirkte zunächst wie eine Initialzün­dung. Nach gut elf Minuten war beim 4:4 der Gleichstan­d hergestell­t. Großen Anteil daran hatte Torfrau Katharina Filter, die mit etlichen Paraden ein starker Rückhalt war.

Dass es in der Folge nicht zu einer erstmalige­n deutschen Führung reichte, lag einmal mehr an den bekannten Schwächen im Abschluss. Immer wieder wurden beste Chancen vergeben. So zog der Favorit

Mitte der ersten Halbzeit vom 6:6 über 9:6 auf 12:7 (25.) davon, was der Bundestrai­ner angesichts der sich nun auch häufenden technische­n Fehler mit großem Unmut verfolgte. Nach dem Wechsel keimte kurz Hoffnung auf, als das DHBTeam den Rückstand beim 12:14 auf zwei Tore verkürzte. Doch es folgten erneut Fehlwürfe und technische Fehler, wodurch eine mögliche Aufholjagd immer wieder im Ansatz gestoppt wurde. Da half es auch nichts, dass der Kampfgeist stimmte.

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