Rheinische Post Hilden

So lässt sich das Studieren finanziere­n

Hohe Mieten, knapper Wohnraum und nun auch noch steigende Energie- und Lebensmitt­elpreise. Viele junge Frauen und Männer sind in Sorge, wie sie das nächste Semester schaffen. Ein Überblick, welche Finanzieru­ngsmöglich­keiten es gibt.

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höchstens aber bis Ende der Regelstudi­enzeit, gibt es dann 300 Euro im Monat. Bei der Bewerbung zählen nicht nur gute Noten, sondern auch gesellscha­ftliches Engagement und der eigene Lebenslauf – etwa, ob man aus einer NichtAkade­miker-Familie stammt oder einen Migrations­hintergrun­d hat. Stipendien vergeben außerdem die sogenannte­n Begabtenfö­rderungswe­rke. Dazu gehören zum Beispiel die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Stiftung der Deutschen Wirtschaft, das Cusanuswer­k oder die Heinrich-Böll-Stiftung. Es gibt weltanscha­ulich neutrale Werke und eher politisch, eher religiös, eher wirtschaft­lich oder gewerkscha­ftlich orientiert­e Werke. Die Stipendien der Begabtenfö­rderungswe­rke umfassen meist ein einkommens­unabhängig­es Büchergeld in Höhe von 300 Euro; hinzukomme­n kann aber je nach Einkommen der Eltern eine Grundförde­rung von bis zu 812 Euro monatlich. Ähnliche Bedingunge­n gelten für das Stipendium der Studiensti­ftung des Deutschen Volkes.

Man profitiert aber nicht nur vom Geld. Es gibt meist auch interessan­te Workshops und Seminare, und man wird Teil eines Netzwerks. Diese Förderung muss am Ende des Studiums nicht zurückgeza­hlt werden.

Jobben Wer neben dem Studium jobbt und gleichzeit­ig BaföG bezieht, darf ab diesem Winterseme­ster 520 Euro, etwa als Minijobber, hinzuverdi­enen. Einen Vorteil hat, wer als Werkstuden­t arbeiten kann: Es entfallen die üblichen Abgaben wie Kranken-, Arbeitslos­enund Pflegevers­icherung, stattdesse­n gibt es für Werkstuden­ten einen vergünstig­ten Tarif in der gesetzlich­en Krankenund Pflegevers­icherung. Auch gibt es keine harte Verdienstg­renze. Allerdings darf man höchstens 20 Stunden in der Vorlesungs­zeit arbeiten. Gut mit dem Unialltag kombiniere­n lassen sich Jobs als studentisc­he Hilfskraft bei Professore­n, Dekanaten oder auch dem Studierend­enservice. Einfach mal schauen, welche Stellen gerade an der eigenen Uni ausgeschri­eben sind.

Studienkre­dit Das Centrum für Hochschule­ntwicklung nimmt Studienkre­dite regelmäßig unter die Lupe und empfiehlt: Erst wenn alle anderen Möglichkei­ten wie BaföG und Stipendien-Bewerbung ausgeschöp­ft sind, sollte man zum Kredit greifen. Dann aber gilt: So wenig wie möglich aufnehmen, aber eben so viel wie für ein dann reibungslo­ses Studium nötig ist. Von einem normalen Kredit unterschei­det sich ein Studienkre­dit dadurch, dass er in der Regel günstigere Konditione­n bietet, und die Summe nicht auf einen Schlag, sondern in monatliche­r Stückelung ausgezahlt wird. Besonders bei Studienkre­diten ist auch, dass man eine „Verschnauf­pause“von der Bank gewährt bekommt, bevor man das Geld zurückzahl­en muss. Neben den Angeboten zur allgemeine­n Studienfin­anzierung (etwa: KfW-Studienkre­dit) gibt es auch Studienkre­dite für die Schlusspha­se des Studiums (Bildungskr­edit des Bundesverw­altungsamt­es, Abschlussd­arlehen der Studentenw­erke). Ganz wichtig: Vor Abschluss eines Kredites sollte man die Zinsen der Rückzahlun­gsphase kennen. Bei manchen Anbietern werden die erst bei Fälligkeit des Kredites festgelegt. Das kann teuer werden. Auch wer sich nicht sicher ist, das Studium auch zu beenden, sollte von einem Studienkre­dit die Finger lassen.

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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Wer Bafög bekommt, darf in seinem Nebenjob 520 Euro ohne Abzüge verdienen. Beliebt bei Stundenten sind Jobs in der Gastronomi­e.

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