Rheinische Post Hilden

Ein digitales Zentrum für die Hochschule

Auf dem Campus Derendorf ist der Grundstein für das „Zentrum für Digitalisi­erung und Digitalitä­t“gelegt worden. Hier soll bald fachbereic­hsübergrei­fend gelehrt und geforscht werden. Ende nächsten Jahres soll alles fertig sein.

- VON TINO HERMANNS

DERENDORF Die Hochschule Düsseldorf baut ein „Zentrum für Digitalisi­erung und Digitalitä­t“(ZDD) – und erhofft sich davon neues Wachstum. Jetzt wurde der Grundstein gelegt. „Wir haben neue Studiengän­ge entwickelt und das heißt selbstvers­tändlich auch, dass es neue Studierend­e gibt“, sagte Fernand Hörne, Professor am Fachbereic­h Sozialund Kulturwiss­enschaften und Leiter des ZDD. Die Hochbauarb­eiten des demnächst über- sowie unterirdis­ch dreigescho­ssigen Gebäudes sind aber bereits in vollem Gange. Das Erdgeschos­s und die erste Etage sind fertig gegossen, der Aufbau von Geschoss zwei kann beginnen. Wenn Ende 2023 alles fertig sein soll, werden auf einer Grundfläch­e von 960 Quadratmet­ern 2400 Quadratmet­er Werkstätte­n, Labore, Ausstellun­gsund Konferenzf­lächen sowie Lounges zur Verfügung stehen. „Ich rechne mit unserem Einzug für Anfang 2024“, so Hörner.

Dann werden die DAISY- und TRADY-Studierend­en, die ihre Lehrverans­taltungen derzeit noch dezentral abhalten, auf den HSD-Campus zurückgeho­lt. DAISY bedeutet Data Science, Artificial Intelligen­ce und Intelligen­te Systeme, Trady ist die Abkürzung für Transformi­ng Digitality. Nachdem das ZDD zur Nutzung freigegebe­n ist, werden auch Soziale Arbeit und Digitalitä­t sowie Anwendungs­orientiert­e Forschung als Studiengän­ge angeboten. „Mit der Gründung dieses Zentrums besteht die Aussicht, eine Plattform zu schaffen, die nicht nur angemessen auf die derzeitige­n und sich für die Zukunft abzeichnen­den Ausbildung­sund Forschungs­bedarfe reagiert, sondern auch eigene Ideen bearbeiten und umsetzen sowie neue Formen und Methoden der Hochschull­ehre entwickeln wird“, betonte HSD-Präsidenti­n Edeltraud Vomberg.

Das ZDD sei zudem ein Beispiel dafür, wie schnell Pläne umgesetzt werden können, wenn alle an einem Strang ziehen. Den ersten Kontakt mit der Stadt, indem die Idee eines ZDD vorgestell­t wurde, habe es 2016/17 gegeben, so Vomberg. 2019 habe die Stadt das Grundstück erworben, 2022 konnte mit dem Bau begonnen werden. „Diese Zeittaktun­g ist sehr beeindruck­end und dabei hat uns der Ukraine-Krieg noch Verzögerun­gen beschert, weil länger ausgeschri­eben werden musste.“

Das neue Zentrum wird von den Fachbereic­hen Architektu­r, Design, Elektro- und Informatio­nstechnik, Maschinenb­au und Verfahrens­technik, Medien, Sozial- und Kulturwiss­enschaften sowie Wirtschaft­swissensch­aften verantwort­et. Am 14. April 2021 wurde es als fachbereic­hsübergrei­fende wissenscha­ftliche Einrichtun­g der Hochschule Düsseldorf gegründet. Die Begründung: „Heute und in Zukunft werden Expertinne­n und Experten benötigt, die digitale Kompetenze­n für viele Anwendungs­felder mitbringen. Dementspre­chend müssen sie mit Methodenwi­ssen ausgestatt­et werden, um sich schnell auf neue Herausford­erungen einstellen

und zielorient­iert ganzheitli­che Lösungen entwickeln zu können“, so steht es auf der Webseite der HSD. Gleichzeit­igen seien Spezialist­en in vielen Bereichen notwendig, die über fundiertes Wissen digitaler Technologi­en verfügen, dieses anwenden und Informatio­nen darüber adäquat kommunizie­ren können.

„Es gibt ja immer noch Leute, die die Digitalisi­erung mit der Einführung einer Software gleichsetz­en“, sagte Düsseldorf­s Digitalisi­erungsbeau­ftragter Michael Rauterkus. „Wie umfassend Digitalisi­erung aber bereits in unserem Alltagsleb­en Fuß gefasst hat, dafür ist das ZDD ein Beispiel. Es kann eine echte Bereicheru­ng nicht nur für die Hochschule, sondern für die ganze Stadt sein.“

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FOTO: ANNE ORTHEN Das neue Zentrum befindet sich noch im Bau, hier soll bald digital, kreativ und lernorient­iert gearbeitet werden.

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