Rheinische Post Hilden

Kownacki ist die Überraschu­ng

Im vierten Teil des Hinrundenz­eugnisses bewerten wir die Stürmer.

- VON BERND JOLITZ

Anfang Dezember geht es für Fortunas Profis in den Urlaub. Dorthin mitnehmen werden sie die Erinnerung­en an eine durchwachs­ene Hinrunde der Zweitliga-Saison 2022/23 – und das Zeugnis für diese erste Hälfte der Spielzeit, das unsere Redaktion und auch die Fans erstellt haben. Grundlage waren jeweils die Noten, die wir nach jedem Ligaspiel vergeben und bei den rot-weißen Anhängern abgefragt haben.

Eine relevante Durchschni­ttsnote ließ sich dabei nur errechnen, wenn ein Spieler mindestens fünf bewertete Einsätze zu Buche stehen hatte. Also Einsätze, in denen er mindestens 30 Minuten lang auf dem Platz stand oder bei einem Kurzeinsat­z entscheide­nde Akzente setzte. Das hatte neben hoffnungsv­ollen Talenten wie „Elo“Fernandes Neto oder Marcel Mansfeld auch ein gestandene­r Profi nicht, der deshalb auch keine Durchschni­ttsnote zugewiesen bekommt: Daniel Ginczek. Unsere Bewertunge­n für die Angreifer im letzten Teil unserer Serie.

Daniel Ginczek Da sein Nachname ihn alphabetis­ch als Ersten in die Liste einordnet, starten wir gleich mit dem ganz großen Pechvogel der Saison. Der bundesliga­erfahrene Stürmer musste im Auftaktspi­el in Magdeburg eine Rotsperre aus der Vorsaison absitzen, kam deshalb in den beiden folgenden Partien nur zu Kurzeinsät­zen. Dann jedoch legte der 31-Jährige vielverspr­echend los – bis ihn ein Sehnenriss im Oberschenk­el stoppte, den er beim 1:2 in Heidenheim erlitt. Ginczek musste operiert werden und fehlt der Fortuna seitdem. Wie sehr, lässt sich an seinen drei benoteten Partien ablesen: Damit käme er auf einen Schnitt von 2,67 und läge in der internen Liste weit vorn. Keine Durchschni­ttsnote

Rouwen Hennings Fünf bewertete Spiele zu Saisonbegi­nn, drei am Hinrundene­nde – und dazwischen liegen neun Spieltage, an denen der Routinier entweder verletzt war oder weniger als eine halbe Stunde spielte. Somit war es für seine Verhältnis­se eine gebrauchte Hinserie. Wobei das gar nicht einmal für Hennings‘ Leistungen galt, denn er überzeugte Trainer Daniel Thioune zumeist mit seinem Fleiß und seiner Qualität beim Anlaufen der gegnerisch­en Abwehrspie­ler. Seine eigentlich­en Stärken im Abschluss konnte er aber wegen seiner hartnäckig­en Fußverletz­ung zu selten anbringen (drei Treffer, eine Vorlage). Durchschni­ttsnote Redaktion 3,21 / Note der Fans 3,38

Emmanuel Iyoha Die Saison schien bereits wieder so zu werden wie die meisten davor in seinen Zeiten bei Fortuna: mit viel Verletzung­spech und wenig Einsatzzei­ten trotz großem Trainingse­ifer. Ab der Partie gegen Hansa Rostock (3:1) sah das jedoch anders aus. Nicht allein, dass „Emma“das entscheide­nde dritte Tor erzielte, er spielte auch noch sehr stark und war an den folgenden zehn Spieltagen neunmal länger als 30 Minuten auf dem Platz. Nicht immer gelang dem gebürtigen Düsseldorf­er dabei alles; er spielte sich aber mit seinem großen Engagement erst einmal fest. Note 3,04 / Note der Fans 3,33

Dawid Kownacki Der 25-Jährige steht seit fast vier Jahren im Fortuna-Kader, wirkt aber wie eine Neuverpfli­chtung. Schon in der Vorbereitu­ng war der polnische Nationalst­ürmer nicht wiederzuer­kennen, agierte dann in der Saison so kombinatio­nsstark und torgefährl­ich wie in seinem ersten (Leih-) Halbjahr in Düsseldorf, als er zur teuersten Verpflicht­ung der Vereinsges­chichte wurde. Mit sechs Treffern und sechs Vorlagen mit Abstand der Topscorer der Fortuna, zudem hätte er mit seinem Zaubertor zum 1:0 gegen Rostock unbedingt die Auszeichnu­ng zum „Tor des Monats“verdient gehabt. Note 2,71 / Note der Fans 2,53

Fazit: Obwohl die Angreifer durch die Bank nicht enttäuscht­en, liegt in ihnen mit die größte Hoffnung auf eine erfolgreic­he Rückrunde. Denn wenn Kownacki seine Form hält, dazu dann Hennings und Ginczek ihre Verletzung­sprobleme endlich zu den Akten legen können, ist mit dieser Qualität in vorderster Linie (Iyoha kann ja auch als Außenspiel­er auflaufen) noch einiges möglich.

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FOTO: SCHEIDEMAN­N Dawid Kownacki jubelt im Spiel gegen Arminia Bielefeld.

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