Rheinische Post Hilden

FDP: Verhalten anderer Parteien ist „unsozial und nicht solidarisc­h“

In der Septembers­itzung des Stadtrates hatten sich die Fraktionen darauf geeinigt, im Sozialauss­chuss über Hilfen für straucheln­de Energiekun­den zu sprechen.

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HILDEN (tobi) FDP-Fraktionsc­hef Rudolf Joseph ist sauer: In der jüngsten Sitzung des Sozialauss­chusses der Stadt Hilden sei über den von der FDP-Fraktion eingereich­ten Antrag auf Einrichtun­g eines Energie-Hilfsfonds für Hildener Bürgerinne­n und Bürger beraten worden – jedoch anders als gedacht. „Von wohlwollen­der Beratung im Sinne der Hildener kann allerdings keine Rede sein“, sagt Rudolf Joseph und bezeichnet das Abstimmung­sverhalten der anderen Fraktionen als unsozial und nicht solidarisc­h. So sei die Idee, einen Hilfsfonds einzuricht­en und gemeinsam zu überlegen, welche Hilfestell­ung von der Politik geleistet werden kann, von allen anderen Fraktionen im Sozialauss­chuss abgelehnt worden.

Die Hildener FDP-Fraktion hatte den Ursprungs-Antrag bereits im

September im Stadtrat diskutiere­n lassen. Die Liberalen schlugen damals vor, einen 500.000 Euro großen Hilfsfonds für straucheln­de Kunden von Energiever­sorgern ins Leben zu rufen. 250.000 Euro sollte die Stadt, 250.000 Euro die Stadtwerke zur Verfügung stellen. Doch mit dieser Idee fiel die FDP bei den anderen Fraktionen durch. Da das Thema jedoch allen Parteien wichtig war, einigte sich das Plenum darauf, dass das Thema der steigenden Energiekos­ten und der Belastung für Hildener losgelöst vom FDP-Antrag im Sozialauss­chuss diskutiert werden sollte.

Dort jedoch entwickelt­e sich die Diskussion nicht so, wie es Rudolf Joseph erwartet hatte. „Augenschei­nlich ist es den anderen Fraktionen egal, wenn Hildener Familien in die Obdachlosi­gkeit rutschen oder sozial absteigen“, erklärt er. „Das erstaunt umso mehr, wurde doch im gleichen Ausschuss über die aktuell drohende Obdachlosi­gkeit für 25 Hildener Familien berichtet. Während andere Städte wie Köln, Remscheid und Hannover bereits vorausscha­uend entspreche­nde Fonds eingericht­et haben und weitere auch kleinere Städte darüber diskutiere­n, sehen die Politiker in Hilden hier scheinbar keine Notwendigk­eit. Und dabei wäre nicht nur den Familien mit Kindern, Rentnern, sowie Menschen mit geringem Einkommen gedient, sondern auch die Hildener Stadtwerke könnten davon profitiere­n.“

In Branchenkr­eisen werde momentan mit Zahlungsau­sfällen von zehn Prozent oder mehr gerechnet. „Wenn wir es schaffen, diese Zahl durch den Hilfsfonds zu verringern, hilft das den Stadtwerke­n bei der Aufrechter­haltung ihrer Liquidität“, erklärt Rudolf Joseph.

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