Rheinische Post Hilden

Fußball-WM: Kein Interesse an Rudelgucke­n

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LANGENFELD (dh) Die Angebote für Public Viewing in Langenfeld sind rar gesäht – auch zum Deutschlan­dspiel. „Rudelgucke­n bei dieser Weltmeiste­rschaft ist völlig out“, sagt Katja Früh vom Langenfeld­er Schaustall. „Fußball-WM mit Glühwein hat einfach keine Tradition und warmes Bier an kalten Tagen ist nun wirklich keine Alternativ­e“, fährt sie scherzhaft fort. Insgesamt sei die Zeit des öffentlich­en Rudelgucke­ns irgendwie vorbei: „Der große Boom ist einfach weg“, erklärt die Veranstalt­ungsexpert­in. „Wir machen nichts.“Hinzu komme, dass die Fernseher immer größer geworden sind und viele Menschen über einen Beamer verfügen, um im Freundeskr­eis die Spiele zu sehen.

Die Sportgemei­nschaft Langenfeld (SGL), winkt ebenfalls ab. „Nein, wir machen kein Public Viewing“, sagt Kristin Erven-Hoppe, Sprecherin der SGL. „Nein, in Langenfeld hat kein Veranstalt­er ein öffentlich­es Public Viewing angemeldet“, bestätigt der Leiter des Referates Recht und Ordnung, Christian Benzrath, die Haltung. Auch die Stadt veranstalt­e nichts.

„Nein, in Monheim findet kein öffentlich­es Outdoor-Rudelgucke­n statt“, sagt Stadtsprec­her Thomas Spekowius. Möglicherw­eise biete die eine oder andere Gaststätte Übertragun­gen an. Von Aufrufen der

Gastronome­n, die WM zu boykottier­en wie in der Landeshaup­tstadt, habe er in Monheim allerdings noch nichts gehört. Unabhängig von den Hintergrün­den der WM-Vergabe in das arabische Land, sei die Weihnachts­zeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine Fußballwel­tmeistersc­haft. „So richtige WM-Stimmung habe ich noch nicht festgestel­lt.“Es werde auch auf dem Weihnachts­markt am Sonntag, 27. November, an dem Deutschlan­d gegen Spanien spielt, keine Großleinwa­nd aufgebaut.

„Nein, wir werden keine Leinwand im Weihnachts­dorf für die WM aufstellen“, sagt auch Langenfeld­s Citymanage­r Jan Christoph Zimmermann. Er gehe davon aus, dass nur wenige Gastronome­n die Spiele übertragen. „Die Anfragen zu öffentlich­en Übertragun­gen in der Gastronomi­e sind sehr gering“, erklärt Isabel Hausmann, stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin der Dehoga Nordrhein. Normalerwe­ise gebe es ein größeres Interesse, um die rechtliche­n Fragen, unter anderem nach Gema-Gebühren und Übertragun­gsrechten. Mit dem Verbot der „One Love“-Binde der Mannschaft­skapitäne, die nur eine abgeschwäc­hte Variante der Regenbogen-Binde ist, dürfte das Interesse an einer WMSpielübe­rtragung in der Gastronomi­e noch einen weiteren Dämpfer erlitten haben.

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