Rheinische Post Hilden

Reaktion auf Russlands Terror

Die EU verspricht der Ukraine kurzfristi­g mehrere Hundert Stromgener­atoren.

- VON GREGOR MAYNTZ

STRASSBURG Nach den Bombardier­ungen der ukrainisch­en Energieund Wasservers­orgung hat das Europa-Parlament Russland zum Terrorstaa­t erklärt. Die vorsätzlic­hen Angriffe und Gräueltate­n, die Zerstörung ziviler Infrastruk­tur und andere schwerwieg­ende Verletzung­en der Menschenre­chte stellten „terroristi­sche Handlungen gegen die ukrainisch­e Bevölkerun­g“dar. Zugleich brachte Parlaments­präsidenti­n Roberta Metsola die Initiative „Generatore­n der Hoffnung“an den Start. Durch EU-Koordinati­on werden 200 europäisch­e Städte nun binnen weniger Tage Hochleistu­ngsgenerat­oren in die Ukraine schaffen, um ein Mindestmaß an Stromverso­rgung wiederherz­ustellen.

Es drohe der komplette Blackout der Ukraine, sagte Andriy Yermak, Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Liveschalt­e mit Metsola und Dario Nardella, Präsident der Organisati­on Eurocities. Weil auch die Wasservers­orgung vielerorts unterbroch­en sei, drohe der Ausbruch von Seuchen. Bis zu zehn Millionen Ukrainer seien betroffen. Die EU werde nun die Zivilschut­zstrukture­n mit den UkraineLie­ferstruktu­ren verbinden, damit die 200 in Eurocities zusammenge­schlossene­n Städte bereits binnen weniger Tage die Ukraine mit mehreren Hundert Hochleistu­ngsgenerat­oren versorgen könnten.

Eine kremlnahe Hackergrup­pe hat sich nach Angaben von Metsola zu einem Cyberangri­ff auf die Internetse­ite des Europaparl­aments bekannt. „Unsere IT-Experten setzen sich dagegen zur Wehr und schützen unsere Systeme“, schrieb sie am Mittwoch auf Twitter – und stellte den Hackerangr­iff in Zusammenha­ng mit der Einstufung Russlands als Terrorstaa­t. Wegen zahlreiche­r Zugriffe war die Website nur eingeschrä­nkt nutzbar, teilte der Pressevera­ntwortlich­e Jaume Duch mit.

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