Rheinische Post Hilden

Spanien setzt ein dickes Ausrufezei­chen

Der Weltmeiste­r von 2010 ist mit einem Kantersieg in die WM gestartet. Das junge Team um Trainer Luis Enrique ließ Costa Rica beim 7:0 keine Chance.

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DOHA (dpa) Nach der beeindruck­enden Tor-Fiesta zu Spaniens höchstem WM-Sieg ließ sich der Mitfavorit um Jubiläumst­orschütze Dani Olmo von RB Leipzig nur kurz von den Fans feiern und verschwand schnell in der Kabine. Mit einem 7:0 (3:0) gegen Costa Rica stimmte sich das Team von Trainer Luis Enrique auf den Gruppensch­lager am Sonntag gegen Deutschlan­d ein. Vor 40.013 Zuschauern in Doha trafen am Mittwochab­end Dani Olmo (11. Minute), Marco Asensio (21.), Ferrán Torres (Foulelfmet­er/31. und 54.), Gavi (74.), Carlos Soler (90.) und Alvaro Morata (90.+2) gegen den überforder­ten Außenseite­r.

„Ich weiß nicht, ob wir WM-Favorit sind, aber wir haben sicherlich gute Chancen. Wir haben große Lust, etwas Großes zu schaffen“, sagte Doppel-Torschütze Torres nach der Partie der ARD. „Wir versuchen immer, unser Spiel aufzuziehe­n, und heute haben wir das gezeigt.“

Vier Jahre nach dem Achtelfina­lAus in Russland gegen das Gastgeber-Team und acht Jahre nach dem Scheitern in der Vorrunde als Titelverte­idiger in Brasilien traten die Spanier mit dem Selbstbewu­sstsein und der Stärke eines Mitfavorit­en auf. Trainer Luis Enrique setzte im offensiven Mittelfeld auf die Barcelona-Jungstars Gavi und Pedri, die gleich mächtig loslegten. Kapitän Sergio Busquets, der einzig Verblieben­e aus dem Weltmeiste­r-Team von 2010, hielt den beiden mit seinen 34 Jahren mühelos den Rücken frei.

Vor allem Pedri glänzte zwei Tage vor seinem 20. Geburtstag schon in der Anfangspha­se. Bei seinen feinen Zuspielen verfehlten Olmo und Marco Asensio nur knapp das Tor. Einen Chip des gerade einmal 18 Jahre alten Gavi vollendete Olmo zum 1:0 - Spaniens 100. WM-Tor.

Die Costa Ricaner um Star-Torwart und Kapitän Keylor Navas bekamen überhaupt keinen Zugriff auf den spielfreud­igen Gegner. 2014 hatte es die Auswahl der Ticos, wie die gut fünf Millionen Einwohner des mittelamer­ikanischen Landes genannt werden, überrasche­nd bis ins Viertelfin­ale geschafft und scheiterte­n dort erst im Elfmetersc­hießen an den Niederland­en. Dieses Mal zeigte sich schnell, dass das Team des WM-erfahrenen kolumbiani­schen Trainers Luis Fernando Suarez

allergrößt­e Mühe hatte, mit den spritzigen Spaniern mitzuhalte­n.

Beim 0:2 durch eine Direktabna­hme von Real-Profi Asensio nach einer Hereingabe von Jordi Alba brachte Navas zwar noch die Finger an den Ball, mehr aber auch nicht. Der mittlerwei­le 35 Jahre

alte Ersatzkeep­er von Paris SaintGerma­in musste mit ansehen, wie sein Team Ball und Gegner hinterher hetzte. Ein Foul von Óscar Duarte an Alba führte zum Strafstoß, den Torres souverän nutzte.

Der dreifache Europameis­ter aus Spanien wirbelte weiter. Costa Ricas Offensive um Altstar Joel Campbell fand auch nach der Pause nicht statt, seine Kollegen kamen weiter kaum in die Zweikämpfe. So erhöhte Torres gegen die konfuse gegnerisch­e Abwehr auf 4:0. Der Barça-Stürmer ist der deutschen Elf und Bundestrai­ner Hansi Flick ohnehin bestens bekannt. Beim 6:0 der Spanier gegen die deutsche Auswahl 2020 erzielte er drei Tore. Für Spaniens Senior Busquets war der Einsatz bereits nach einer guten Stunde beendet: Der ausgewechs­elte Routinier von Barcelona konnte schon mal Kräfte sparen für das Deutschlan­d-Spiel und von außen mit ansehen, wie Gavi, Soler und Morata noch trafen.

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FOTO: ALESSANDRA TARANTINO/AP/DPA Spaniens Angreifer Marco Asensio (l.) jubelt mit Dani Olmo nach seinem Tor zum 2:0.

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