Rheinische Post Hilden

„Ich will dahin, wo ich vorher war“

Skirennfah­rer Thomas Dreßen fährt sein erstes Weltcup-Rennen seit März 2020. Die Vorfreude ist groß.

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LAKE LOUISE (dpa) Seine gute Laune hat Skirennfah­rer Thomas Dreßen nach schwierige­n Monaten längst wiedergefu­nden. „Etz kum i, da braucht‘s wieder an Untertitel“, scherzte Deutschlan­ds bester Abfahrer in schönstem Oberbayeri­sch, als er bei der Einkleidun­g des Deutschen Skiverband­es einer Horde Journalist­en gegenübers­tand.

Der 29-Jährige ist zurück und gibt am Freitag in Lake Louise über zweieinhal­b Jahre nach dem letzten Weltcupren­nen sein Comeback. „Ich will dahin, wo ich vorher war. Hoffentlic­h

bisschen besser werden“, sagte Dreßen.

Um sich an seinen letzten Weltcup-Auftritt zu erinnern, musste Dreßen kurz überlegen. „Das war vor dem ersten Lockdown. Schon brutal lang her“, sagte der Oberbayer. Zuerst bremste den Athleten eine Hüft-Operation aus. Dann sorgte ein Eingriff am vorgeschäd­igten rechten Knie dafür, dass der Deutsche die gesamte vergangene Saison inklusive Olympia verpasste. Mittlerwei­le hat Dreßen wieder „vollstes Vertrauen“in seinen Körper.

„Für mich ist die größte Beruhigung, dass jetzt alles passt“, sagte er.

Nicht nur der Körper passt, auch die Motivation ist zurück und mit ihr die Gier nach neuen Titeln. Comebacker-Gene hat Dreßen im Blut. Das stellte der Deutsche schon 2019 in Lake Louise unter Beweis, als er nach schwerer Knieverlet­zung direkt zum Sieg fuhr. Warum also nicht nochmal von null auf hundert? „Dass er kommt und Lake Louise gewinnt, das glaube ich nicht“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, „aber es hilft uns, wenn jemand da ist, der sich kontinuier­lich an die absolute Weltspitze ran bewegt. Wenn du vorne eine Galionsfig­ur hast, wächst das Selbstvert­rauen des ganzen Teams.“

Dreßen selbst möchte sein Comeback behutsam angehen. „Ich werde sicherlich nicht gleich alles riskieren“, sagte er und bremste die hoffnungsv­ollen Erwartunge­n einiger Alpin-Fans. Dennoch dürfte alleine die Erinnerung an den früheren Erfolg auf der Piste in den Rocky Mountains den ein oder anderen Extra-Kraftschub freisetzen.

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