Stadtbücherei weitet ihr Angebot aus
Eine Mitteilung in der Ausgabe des Rheinischen Volksblattes Hilden vom 23. November 1922 dürfte Bücherfreunde besonders gefreut haben: „Die stetig wachsende Benutzung der Stadtbücherei macht es erforderlich, einen weiteren Nachmittag für die Bücherausgabe einzulegen“. Ab dem 27. November konnten dann Leser – außer montags und mittwochs – „nachmittags von 4 bis 7 Uhr“Bücher umgetauscht werden. Ergänzend wird berichtet, der Bücherbestand sei in 1922 „wieder bedeutend vermehrt worden“. Über die neueingestellten Unterhaltungsschriften erscheine demnächst ein Nachtragsverzeichnis, wird angekündigt. Diese Liste enthalte etwa 350 Bücher. Und: „Mit einer grundlegenden Umgestaltung und Ergänzung der belehrenden Abteilung der Bücherei ist begonnen worden“.
Preise steigen auch bei der Reichsbahn. Statt aber neue Fahrkarten auszugeben, wird ab dem 1. November der doppelte Preis einer Fahrkarte vom 1. Oktober erhoben und ab 1. Dezember gar der vierfache.
Eine Briefmarken-Ära geht zu Ende. Die „Germania“-Briefmarken waren eigentlich schon verboten. Doch gab die Reichspost der Kritik nach und genehmigte die Nutzung von Marken-Resten noch bis Ende Dezember.
Im Anzeigenteil der Zeitungsausgabe wird ein „energischer Vorarbeiter zur Leitung einer Fabrik für Comp. Leuchter, Menagen usw.“gesucht, der Erfahrung im Gießen, Drehen und Schleifen mitbringt. Mitglieder des „Vaterländischen Vereins alter und junger Krieger Hilden“erfahren vom Tod des Emil Büren senior; die Mitglieder werden aufgerufen, zahlreich zur Beerdigung zu erscheinen.
Die Viehhandlung Ewald Groß in Ohligs bietet „gesunde Tafelschweine in allen Größen und fette Schweine“an. Die Großschlachterei Eugen Becker an von Apfelstraße offeriert „prima Ochsenfleisch“zu 320 und 340 Mark. Das Landhaus Anneliese vom Strauch 27 verkauft „spottbillig erste Sorten Stachel- und Himbeersträucher, Rhabarber und Erdbeerpflanzen“. Und das Eden-Theater lädt für den 29. November zu einer „Vorstellung für die Beamten-Gruppen“ein. „Eva das Fabrikmädel“heißt das Stück. Eintrittskarten kosten 50 Mark im ersten Rang. dts