Rheinische Post Hilden

Soroptimis­ten widmen sich der Gewalt-Prävention

Mit einem Vortrag und einem Marktstand beteiligt sich der Soroptimis­t Club Haan an den Internatio­nalen Aktionswoc­hen.

- VON ALEXANDER RIEDEL

Zur Haaner Kirmes nämlich konnte das Projekt „Luisa ist hier“installier­t werden. Dies gelang dank der Unterstütz­ung durch die Interventi­onsstelle des SKFM Mettmann, der Schaustell­er und der Haaner Gastronomi­e. Bei „Luisa ist hier“handelt es sich um ein Hilfesyste­m, das für die Partyszene eingeführt wurde.

„Die Haaner Kirmes ist in unserer Stadt die bekanntest­e Großverans­taltung, die jährlich stattfinde­t. Mädchen und Frauen hatten innerhalb des Veranstalt­ungszeitra­umes die Möglichkei­t, bei einer bedrohlich­en Lage an den Kassenhäus­chen, in den Toilettenw­agen, an den Ausschanks­tänden und in den umliegende­n Kneipen um Hilfe zu bitten“, berichtete Nicole Krengel.

Alle Personen, die dieses Hilfesyste­m unterstütz­en konnten und wollten, waren vor Beginn der Haaner Kirmes von der Fachberatu­ng des Sozialdien­stes Katholisch­er Frauen und Männer (SKFM) Mettmann geschult worden. Sichtbar gemacht wurde das Hilfsangeb­ot für die Mädchen und Frauen durch entspreche­nde Aufkleber und Plakate an den Ständen bzw. im Sanitärber­eich. Die Schaustell­er waren dem Angebot sehr offen eingestell­t und tatsächlic­h kannten bereits einige „Luisa ist hier“von anderen Volksfeste­n und waren begeistert, „Luisa“nun auch in Haan anzutreffe­n. Aber auch die Haaner Gastronomi­e und die Ausschanks­tände auf der Kirmes seien sofort bereit gewesen, dieses Hilfesyste­m auf dem beliebten Haaner Volksfest zu unterstütz­en,

HAAN Der Begriff „toxisch“, also „giftig“, als Beschreibu­ng für Beziehunge­n, die geprägt sind von Eifersucht, Streit, emotionale­m Druck und sogar Gewalt, hat in den letzten Jahren immer stärker Eingang in den öffentlich­en Sprachgebr­auch gefunden. Doch woran zeigt sich, dass eine Beziehung derart ungesunde Formen annimmt – und wie können Betroffene aus der beklemmend­en Sitution ausbrechen? Eine Antwort darauf sollen die Gäste an einem Gesprächsa­bend bekommen: Petra Huxoll vom Soroptimis­t Club

Haan liefert am Freitag, 25. November, ab 18 Uhr im Haus an der Kirche an der Kaiserstra­ße 40 zunächst einen Impulsvort­rag. Dem soll sich eine Diskussion­srunde mit den Gästen – unter ihnen auch Mitglieder der Stadtverwa­ltung – anschließe­n. Kooperatio­nspartner der Haaner Soroptimis­ten ist dabei die evangelisc­he Kirchengem­einde Haan.

Hintergrun­d der Veranstalt­ung ist die UNO-Kampagne „Orange the World!“: Die macht alljährlic­h vom 25. November bis zum 10. Dezember mit vielen Aktionen weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Die Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen

für Frauen und Mädchen ist das zentrale Anliegen des weltweit aktiven „Soroptimis­t“-Clubs. Ein Drittel aller Frauen erfahre physische oder sexualisie­rte Gewalt, ein Viertel davon durch aktuelle oder ehemalige Lebensgefä­hrten, heißt es. Und die Corona-Pandemie habe die Lage weiter verschlech­tert. Unter dem Titel „Read the Signs“werden deshalb Warnsignal­e für problemati­sche Beziehunge­n mit Gewaltpote­ntial aufgezeigt.

Die Haaner Soroptimis­ten wiederum beteiligen sich an den „Orange Days“mit zwei Aktionen – wie im vergangene­n Jahr unter Schirmherr­schaft

der Haaner Unternehme­rin Gabriele Römer: So ist der Club am Samstagvor­mittag zwischen 10 und 13 Uhr mit einem Stand auf dem Haaner Markt in Nähe des Parkhauses Dieker Straße vertreten. Dabei werde man für Gespräche zur Verfügung stehen, Informatio­nsmaterial verteilen und orange-farbene Tulpenzwie­beln anbieten. „Den Erlös aus dem Verkauf werden wir für ein Gewalt-Prävention­sprojekt für Mädchen an Haaner Schulen verwenden“, erklärt Club-Präsidenti­n Sylvia Wiederspah­n.

Der Energiekri­se tragen die Ausrichter der Aktionswoc­hen im Hinblick

auf die öffentlich­e Präsentati­on ihres Anliegens Rechnung: Wurden im vergangene­n Jahr das Haaner Rathaus und die Stadtbüche­rei in orangefarb­enes Licht getaucht, rufen die Soroptimis­ten diesmal dazu auf, sich stattdesse­n in den Farben der Kampagne einzukleid­en. Rund 30 Frauen gehören dem 1981 gegründete­n Haaner Club derzeit an – und repräsenti­eren dabei vollkommen unterschie­dliche Berufsbild­er, von kaufmännis­chen Tätigkeite­n und Verwaltung­sjobs über Medizin bis zu Bildung und Publizisti­k. Einmal im Monat kommen sie im Haaner City Class Hotel Savoy zusammen.

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