Laufen gegen Depression
Mit Bewegung einen wichtigen Schritt im Kampf gegen psychische Probleme leisten, das will Oliver Neumann. In Mettmann hat er bereits eine Laufgruppe. In Haan will er eine weitere gründen und im Frühjahr durchstarten.
HAAN Feste Tagesabläufe sowie eine gesunde Routine mit reichlich Bewegung, das kann vielen Menschen mit psychischen Problemen helfen, ihren Alltag etwas weniger schwer zu meistern. Das hat auch Oliver Neumann festgestellt. Nach seiner Bundeswehrzeit Ende der 1990er Jahre musste er sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen. Seine Diagnose: eine posttraumatische Belastungsstörung. Noch heute hat er mit seiner Psyche zu kämpfen. Das einzige, was ihn immer wieder auf die Beine hilft, ist Sport.
„Sport ist der Killer gegen Depressionen“, sagt er überzeugt. 2014 schloss sich der heute 43-Jährige erstmals einer Laufgruppe in Düsseldorf
„Sport ist da nicht nur ein Ausgleich, sondern verleiht mir einen neuen Selbstwert“Oliver Neumann
Oberbilk an, mit einem ähnlichen Schwerpunkt. Im Volksgarten liefen Menschen mit verschiedenen psychischen Problemen, fanden Anschluss, fühlten sich mit ihren Problemen nicht mehr allein. Aufgrund seiner Medikation neigt Neumann immer wieder zu Übergewicht. „Sport ist da nicht nur ein Ausgleich, sondern verleiht mir einen neuen Selbstwert. Der Stoffwechsel wird angeregt, Glückshormone werden freigesetzt. Es ist so, als wäre man für diesen Moment von den Sorgen befreit.“
Weil er durch Umzüge nicht mehr regelmäßig in Düsseldorf laufen konnte, hat er vor wenigen Wochen eine neue Gruppe in Mettmann gegründet. Jeden Dienstag um 18.30 Uhr steht er bereit, um mit jenen, die dazustoßen, eine Runde durch den Mettmanner Stadtwald zu joggen oder zu spazieren. Zwei bis drei