Rheinische Post Hilden

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle

Noch ärgern sich Berufspend­ler über die Sperrung der Klotzstraß­e, doch schon bald droht die nächste baustellen­bedingte Verkehrsei­nschränkun­g in Hilden – nämlich 2023, wenn der Kanal unter der Richrather Straße erneuert werden muss.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Eigentlich hätte der Regenwasse­rkanal unter einem Teilstück der Richrather Straße bereits 2022 erneuert werden sollen – doch daraus wurde nichts. Nun soll die Maßnahme 2023 ausgeschri­eben und durchgefüh­rt werden, erklärte die Verwaltung im Umweltauss­chuss. Einen genauen Zeitplan konnte sie jedoch nicht vorlegen. Was aber jetzt schon klar ist: Es wird wieder zu massiven Verkehrsbe­hinderunge­n kommen. Denn: „Die Kanalsanie­rung erfolgt in offener Bauweise im öffentlich­en Straßenber­eich“, erklärt die Stadt. Die durch die Sperrung der Klotzstraß­e staugeplag­ten Pendler kommen so vom Regen in die Traufe.

Betroffen ist zunächst der Bereich zwischen Hagelkreuz und Baustraße. „Die Ausschreib­ung kann erst erfolgen, nachdem der Haushalt 2023 der Stadt Hilden im Januar bzw. Februar kommenden Jahres in Kraft getreten ist. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Baustelle frühestens im April 2023 beginnt“, erklärt Baudezerne­nt Peter Stuhlträge­r. „Sie wird nach unserer Schätzung voraussich­tlich sechs Monate dauern. Jedoch ist diese Schätzung vorläufig, da es sich um einen Rahmenplan handelt. Die konkrete Baustellen­ablaufplan­ung kann erst nach Vergabe des Bauauftrag­es mit dem Auftragsne­hmer verbindlic­h vereinbart werden.“

In den sechs Monaten Bauzeit soll nicht nur der Kanals saniert, sondern auch die Fahrbahn der Richrather Straße erneuert werden – der Zustand der Straße war in der Vergangenh­eit immer wieder kritisiert worden, da sich teilweise tiefe Schlaglöch­er aufgetan hatten. Im Zuge der Fahrbahner­neuerung soll auch der westliche Bürgerstei­g erneuert werden, dafür muss im Bereich Hagelkreuz ein Baum gefällt werden, erklärte die Stadt. Stuhlträge­r:

„Die derzeit ungenügend­e verfügbare Restbreite des Gehweges von ca. 90 Zentimeter, aber auch die Schäden, die das Wurzelwerk an Gehweg, Entwässeru­ngsrinne und Fahrbahn verursacht und damit die Verkehrssi­cherheit gefährdet, machen die Fällung des Baumes unausweich­lich.“

Zunächst aber muss die Baustelle zwischen Mittelstra­ße und Stadtpark abgeschlos­sen werden. Seit Mitte November wird der Bereich am Fritz-Gressard-Platz umgebaut, die Fußgängerz­one erhält einen neuen Eingang. Vier Monate hat die Stadt für die Bauarbeite­n angesetzt. Sollte alles laufen, wie geplant, können die Hildener ab Mitte März 2023 den neu gestaltete­n Übergang nutzen. Bis dahin müssen Pendler eine Umleitung über Lindenplat­z, Kirchhofst­raße und Berliner Straße fahren.

Diese Umleitungs­strecke plant die Stadt auch für die Kanalsanie­rung auf der Richrather Straße.

„Nach unserem Rahmenplan wird die Richrather Straße zunächst für drei Monate für den Kanalbau ,nur‘ einseitig gesperrt. Wie bei der aktuellen Baustelle wird die Baustelle in der Fahrtricht­ung Süden in dieser Zeit passierbar bleiben“, erklärt Peter Stuhlträge­r. Die Umleitung in Fahrtricht­ung Norden werde der aktuellen Umleitung entspreche­n. „Aufgrund der Arbeitssch­utzrichtli­nien kann der sich anschließe­nde Straßen- und Gehwegbau jedoch nur unter Vollsperru­ng des Straßenabs­chnittes erfolgen. Dieser erfolgt voraussich­tlich in mehreren kleineren Einzelabsc­hnitten, um den Anliegerve­rkehr und die Anfahrbark­eit für Feuerwehr und Rettungsdi­enste gewährleis­ten zu können, und wird ebenfalls aus heutiger Sicht drei Monate dauern.“Die Umleitung in Fahrtricht­ung Norden bleibe nach dem Verkehrsko­nzept der Stadt in dieser Zeit bestehen. „Die Umleitung in Fahrtricht­ung Süden

gestaltet sich schwierige­r. Hier werden wir voraussich­tlich empfehlen, den Baustellen­bereich über die Kirchhofst­raße/Baustraße – analog zur Umleitung in Fahrtricht­ung Norden – großräumig zu umfahren. Kleinräumi­g wird voraussich­tlich auch eine Umleitung über die Neustraße/Hofstraße/Humboldtst­raße/Verbindung­sstraße eingericht­et werden müssen“, so Stuhlträge­r. „Die endgültige Regelung wird nach Auftragser­teilung von der bauausführ­enden Firma oder in ihrem Auftrag von einer Verkehrssi­cherungsfi­rma final ausgearbei­tet und durch die Untere Verkehrsbe­hörde genehmigt.“In dieser Zeit müssen auch Rheinbahn-Busse Umleitunge­n fahren.

Die Kosten für die Baumaßnahm­e belaufen sich laut Stadt auf rund eine Million Euro. 280.000 Euro entfallen auf die Kanalsanie­rung – diesen Batzen zahlt die Stadt. Den Rest übernimmt Straßen.NRW für die Straßenern­euerung.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Richrather Straße bekommt einen neuen Regenwasse­rkanal und eine neue Fahrbahnde­cke.

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