Rheinische Post Hilden

Stele für Leo Meyer kommt – Kritik an CDU-Ablehnung

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HILDEN (grz) 20.000 Euro sollen im Haushalt der Stadt Hilden für eine Stele zu Ehren von Leo Meyer eingeplant werden. Das hat der Ausschuss für Kultur und Heimatpfle­ge nun beschlosse­n. Vorausgega­ngen war der Entscheidu­ng ein Antrag der Bürgerakti­on (BA), der zunächst eine Summe von 5000 Euro für die Stele vorsah. Nachdem die Verwaltung in der Sitzung darauf hingewiese­n hatte, dass ein mögliches Kunstwerk 20.000 Euro kosten würde, korrigiert­e die BA ihren Antrag kurzerhand nach oben. Mitte Dezember muss noch der Stadtrat zustimmen.

Für die Stele sprach sich im Ausschuss neben der BA unter anderem die SPD aus. Torsten Brehmer (SPD) erklärte die Zustimmung seiner Fraktion unter anderem damit, dass ein Stolperste­in das „falsche Format“sei. Stolperste­ine erinnern an das Schicksal von Menschen, die im Nationalso­zialismus ermordet und vertrieben wurden.

Gegen die Stele stimmte in der Sitzung die CDU-Fraktion. Sie sprach sich stattdesse­n für einen Stolperste­in für Leo Meyer aus. Therese Neuhaus, die sich seit Jahren für eine angemessen­e Ehrung für Leo Meyer einsetzt, ist über das Abstimmung­sverhalten der CDU entsetzt. „Das empfinde ich mehr als beschämend; für mich ist es eine Schande“, sagt die Hildenerin. „Leo Meyer sollte gemäß Ratsbeschl­uss für sein humanistis­ches Handeln im Ersten Weltkrieg durch Errichtung einer Stele geehrt werden. Dass gerade die CDU, die Partei mit dem großen C, ihm diese Ehrung verweigert hat, erfüllt mich mit Entsetzen“, so Neuhaus weiter.

Leo Meyer (1891-1953) kämpfte im Ersten Weltkrieg als Soldat für Deutschlan­d. 1917 wurde er in einer Kleinstadt in Belgien stationier­t, wo er hunderten französisc­hen Flüchtling­en half. Das brachte ihm den Beinamen „der gute Deutsche“ein.

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