Derby mit Torflut-Garantie
In den Partien zwischen dem Lohausener SV und dem TV Kalkum-Wittlaer ging es oft turbulent zu.
Es ist nun rund fünfeinhalb Monate her, dass der Lohausener SV Nachbarschaftshilfe der besonderen Art lieferte. Am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 legte sich die Mannschaft von Torsten Schedler noch einmal mächtig ins Zeug, obwohl es für sie sportlich in der Fußball-Bezirksliga um nichts mehr ging. Mit dem 4:2-Sieg über den DSC 99 besiegelte der LSV nicht nur den Abstieg des DSC in die Kreisliga A. Zugleich half Lohausen damit in gewisser Weise auch dem Lokalrivalen aus Wittlaer, der sich so am letzten Spieltag im Fernduell mit Ratingen II und dem DSC sogar eine Niederlage hätte erlauben können, um die Klasse zu halten. Letztlich zitterte sich der TV Kalkum-Wittlaer mit einem 2:2 gegen die DJK Neuss-Gnadental damals aus eigener Kraft zum Klassenerhalt.
Dennoch ist Torsten Schedler überzeugt davon, dass der eigene Einsatz von damals noch heute in den Köpfen des Nachbarn verankert ist. „Ich glaube schon, dass man uns das noch heute hoch anrechnet“, so der LSV-Coach, für den das Verhältnis der Klubs untereinander ohnehin intakt ist. „Wir respektieren uns gegenseitig und können uns nach den Spielen immer noch gegenseitig in die Augen schauen. So muss es auch sein“, erklärt Schedler. An diesem guten Miteinander soll sich am Sonntag nichts ändern, auch wenn für beide Mannschaften relativ viel auf dem Spiel steht. „Derjenige, der das Spiel gewinnt, hat sich zunächst einmal etwas Luft nach unten verschafft“, so Schedler. Die Tabelle weist den TVKW nach Abschluss der Hinrunde auf Rang neun zwei Zähler und einen Platz vor dem LSV aus. Das Momentum spricht aber vor der Partie eher für die Mannschaft von Torsten Schedler. Denn während Wittlaer nur eines der letzten fünf Ligaspiele für sich entscheiden konnte, ging Lohausen nach fünf der letzten sechs Spiele als Sieger vom Platz. „Die Jungs haben sich in den vergangenen Wochen
für ihre harte und konzentrierte Arbeit auf dem Trainingsplatz belohnt“, freut sich Schedler. Beflügelt durch die jüngsten Erfolge möchte Lohausen nun am Sonntag Revanche für die 3:4-Hinspielniederlage nehmen. Wobei Schedler bemüht ist, die Bedeutung des Derbys nicht zu hoch zu hängen. „Wir sehen das Ganze eher als Bonusspiel und wollen befreit aufspielen. Der große Druck ist dank der Erfolge in den letzten Wochen glücklicherweise nicht mehr da.“
Der LSV-Trainer hofft, dass die eigene Anlage im letzten Heimspiel des Jahres trotzdem noch einmal richtig voll wird. Auf die Kosten kommen dürften die Zuschauer allemal. Alleine ein Blick auf die letzten beiden Duelle zwischen beiden Klubs mit insgesamt 14 Toren verspricht beste Unterhaltung.