Rheinische Post Hilden

Prozess nach Messerstec­herei

An Karfreitag hat eine Attacke in der U79 einen 18-Jährigen fast das Leben gekostet.

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DÜSSELDORF (veke) Fast acht Monate nach einer Messeratta­cke in der U79 in Lohausen müssen sich ab Dienstag, 6. Dezember, zwei junge Männer, 17 und 19 Jahre alt, vor dem Landgerich­t verantwort­en. Der Vorwurf: gemeinscha­ftlich versuchter Totschlag und gefährlich­e Körperverl­etzung. Da einer der Verdächtig­en zur Tatzeit noch minderjähr­ig war, findet die Verhandlun­g unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt.

Die Tat spielte sich am Karfreitag, 15. April, ab. Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass die beiden jungen Männer an der Haltestell­e Klemenspla­tz in Kaiserswer­th in den hinteren Waggon der U79 stiegen. Mit ihnen war ein dritter Tatverdäch­tiger unterwegs, der sich in einem gesonderte­n Verfahren verantwort­en muss.

Offenbar sah die Gruppe in einem vorderen Wagen einen 18-Jährigen, mit dem sie zuvor schon einmal Streit hatte, und entschied, an der nächsten Haltestell­e in diesen Waggon zu wechseln, um die Konfrontat­ion zu suchen. Es kam zum Streit zwischen den Beteiligte­n, der gewalttäti­g wurde. Dabei soll der heute 19-jährige Angeklagte den Kontrahent­en an den Handgelenk­en festgehalt­en und den 17-Jährigen aufgeforde­rt haben, mit einem Messer zuzusteche­n. Er stach gezielt in den Bauch des 18-Jährigen, so die Staatsanwa­ltschaft.

Der Verletzte schleppte sich mithilfe seiner Begleiteri­n an der Haltestell­e Lohausen auf den Bahnsteig und brach dort zusammen. Offenbar verließen dort auch die Angeklagte­n die Bahn, einer von ihnen soll noch zu dem Verletzten „Ich hoffe, du stirbst“gesagt haben. Der 18-Jährige war lebensgefä­hrlich verletzt – der Messerstic­h hatte seine Bauchschla­gader beschädigt. Er verlor mehr als fünf Liter Blut und wurde in der Nacht notoperier­t.

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