Wie sich die Preise verändert haben
Auf den Weihnachtsmärkten mussten die Preise teilweise erhöht werden. Die Besucher zeigen Solidarität für die Schausteller.
DÜSSELDORF Wirklich günstig war ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Essen vermutlich nie. Und doch locken auch in diesem Jahr die warmen Getränke, Reibekuchen und Crêpes die Besucher auf die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte. Besonders in diesem Jahr, in dem die Kosten in einigen Bereichen bereits gestiegen sind, könnte man vermuten, dass die Düsseldorfer weniger Geld bei ihrem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ausgeben möchten, oder ihnen erhöhte Preise sofort auffallen.
Doch das scheint bei den Besuchern der Düsseldorfer Weihnachtsmärkte weniger der Fall zu sein. Auf dem Handwerkermarkt vor dem Rathaus hat Melanie Ott gerade ihren Glühwein leer getrunken. „Manche Sachen sind ein bisschen teurer geworden, aber auch nur 50 Cent.“Dass die Kosten steigen, finde sie aber auch verständlich, für die Händler sei ja ebenfalls alles teurer geworden. „Für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Essen und zwei Glühweinen muss man schon mit 15 Euro rechnen.“Auf dem Platz vor dem Rathaus ist für unterschiedliche Geschmäcker etwas zu finden: Es gibt Reibekuchen (fünf Euro), Bratwurst (vier Euro), Crêpes (mit Nutella fünf Euro) und unterschiedliche Glühweine und Feuerzangenbowle. Der AltstadtGlühwein dort sei im Vergleich zum letzten Jahr nicht gestiegen, sagt eine Mitarbeiterin, und kostet vier Euro für 0,2 Liter. Auch die Pfandpreise seien gleich geblieben.
In der Nähe des Riesenrads am Burgplatz ist Anna Stertzenbach mit
Tochter und Mann unterwegs. Wenn alle drei etwas auf dem Weihnachtsmarkt essen und trinken, rechnet sie mit rund 25 Euro für einen Besuch. „Es ist schon etwas teurer geworden, aber Weihnachtsmarkt ist auch nicht vergleichbar mit einem normalen Mittagessen, sondern eher mit einem Ausflug.“Eine Besucherin, die nicht namentlich genannt werden möchte, findet fünf Euro für Reibekuchen am Burgplatz für die Qualität nicht angemessen: „Das war eher eine ziemlich fade, aber sehr fettige Angelegenheit und leider zu dick, um knusprig zu sein.“
Entlang der Königsallee ist der Kö Lichtermarkt aufgebaut. Weder die Preise für den Glühwein noch für den Pfand seien dort erhöht worden, sagt eine Mitarbeiterin. Diesen gibt es weiterhin für 4,50 Euro. Gebrannte Mandeln kosten dort vier Euro, Altbier 3,50 Euro. Auch bei den Buden der DEG-Winterwelt neben der Eisbahn auf dem Corneliusplatz sind fast alle Preise gleich geblieben, sagt Sven Tusch, der dort im Auftrag des Düsseldorfer Schaustellers Oscar Bruch vor Ort ist. „Nur die Preise
für eine Portion Pommes mussten um 50 Cent angehoben werden.“Bei den Getränken seien alle anderen Preise gleich geblieben, Glühwein kostet vier Euro, Altbier 3,50 Euro. Bei den Buden gibt es beispielsweise Bratwurst für 4,50 Euro, Crêpes (mit Nutella) für sechs Euro und drei Reibekuchen für fünf Euro, Apfelmus kostet einen Euro extra.
Auf dem Märchenmarkt am Schadowplatz teilen sich zwei Besucher gerade einen Reibekuchen. Sie habe bisher noch keinen Unterschied bei den Preisen bemerkt, sagt die Besucherin, und hat 4,50 Euro für den Reibekuchen dort gezahlt. „Alles wird so viel teurer, die Schausteller tun mir wirklich leid.“Den Glühwein findet sie generell teuer, aber das sei jedes Jahr so.
Ob die Preise gestiegen sind, hat Andreas Neitzel nur unwesentlich feststellen können, sagt er vor dem Glühtürmchen zum Olli. „Die Leute wollen ja auch überleben. Wenn sie erhöhen, dann weil sie es brauchen.“Tochter Jennifer Akinci und ihr kleiner Sohn Jonathan stimmen ihm zu. „Der Weihnachtsmarkt gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu.“
Vorab hatten die Betreiber von unterschiedlichen Glühweinständen angekündigt, dass sie die Preise maximal um 50 Cent erhöhen werden. Denn auch 2021 wurde der Glühwein an vielen Buden für 4,50 Euro angeboten. Die Bratwurst hat im vergangenen Jahr bis zu vier Euro gekostet, in diesem Jahr bezahlen Besucher auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten zwischen vier und 4,50 Euro. Während es 2019 noch Reibekuchen für vier Euro gab, kostet die günstigste Variante in diesem Jahr für drei Reibekuchen ohne Apfelmus 4,50 Euro.
Öffnugnszeiten Die Weihnachtsmärkte werden bis zum 30. Dezember täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet haben. Geschlossen bleiben die Buden am ersten Weihnachtsfeiertag. An Heiligabend ist bis 15 Uhr geöffnet, am zweiten Weihnachtsfeiertag von 14 bis 20 Uhr.