Rheinische Post Hilden

Wo alleinsteh­ende Düsseldorf­er Weihnachte­n feiern

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DÜSSELDORF (ctri) An Heiligaben­d alleine zu sein – was für viele Menschen unvorstell­bar klingt, ist für nicht wenige Düsseldorf­er bittere Realität. „Besonders abends, wenn die Familien für gewöhnlich beim Essen zusammensi­tzen, tut vielen die Einsamkeit weh“, sagt Ralf Wittig, leitender Sekretär des christlich­en Vereins junger Menschen (CVJM) in Düsseldorf.

Seit Jahrzehnte­n organisier­en der CVJM und der Bund der Deutschen katholisch­en Jugend für diese Menschen daher eine besondere Weihnachts­feier am 24. Dezember. Die Teilnahme ist für beide Veranstalt­ungen,

die in den Sälen der Rheinterra­sse stattfinde­n, kostenlos.

Während der BDKJ die alleinsteh­enden Frauen und alleinerzi­ehenden Mütter mit ihren Kindern am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen einlädt, organisier­t der CVJM für die Männer ein Abendessen.

„Eine Begegnungs­möglichkei­t an Heiligaben­d zu schaffen, ist für viele Menschen unglaublic­h wichtig“, sagt Wittig. Dazu gehört auch die Begegnung mit den rund 120 Ehrenamtle­rn, die an diesem Tag im Einsatz sind. Sie bereiten das Abendessen vor, packen kleine Geschenktü­ten oder sind einfach als

Gesprächsp­artner für die rund 400 männlichen Gäste da. Für Christa Leininger eine Herzensang­elegenheit, die seit mittlerwei­le 35 Jahren Teil ihrer persönlich­en Heiligaben­dTradition ist. „Besonders schön ist für mich die Freude der Menschen zu sehen, wenn man ihnen die Geschenktü­te zum Abschied überreicht“, sagt die Erkratheri­n. „Die eigene Bescherung schiebt man dann halt nach hinten. Das macht ja nichts.“Viele der Tüten sind zudem Geschenke aus Sammelakti­onen an sechs Düsseldorf­er Schulen und oft sehr herzlich und individuel­l verpackt.

Wie bei der Veranstalt­ung für Männer, so wird es auch bei der BDKJ-Weihnachts­feier für Frauen ein Programm geben. Neben dem Singen von Weihnachts­liedern und kleinen Theaterstü­cken tritt auch das Ratinger Kinderball­ett auf. Zudem ist eine Kinderbetr­euung geplant.

Inzwischen gehört übrigens nicht nur Einsamkeit zu den Gründen, welche die Menschen zur Teilnahme bewegt. „Wir merken zunehmend, dass auch immer mehr Menschen kommen, die schlicht wenig Geld zur Verfügung haben“, sagt BDKJRefere­nt Tim Noetzel. Deshalb hoffen beide Vereine für dieses Jahr noch auf weitere Ehrenamtle­r sowie Sach- oder Geldspende­n, von denen die beide Weihnachts­feiern mit Kosten im fünfstelli­gen Bereich ausschließ­lich finanziert werden.

Karten für die Weihnachts­feier alleinsteh­ender Männer gibt es am 22. und 23. Dezember, jeweils 10 bis18 sowie an Heiligaben­d von 10 bis 12 Uhr im CVJM-Haus, Graf-Adolf-Straße 102. Die Karten für die Weihnachts­feier für alleinsteh­ende Frauen sind ab dem 5. Dezember bei der Bahnhofsmi­ssion im Hauptbahnh­of oder beim Caritasver­band, Leopoldstr­aße 30, erhältlich.

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