Rheinische Post Hilden

Die Rettung des Club Golzheim ist unwahrsche­inlich

- VON ALEXANDER ESCH

GOLZHEIM Wenn das Golzheim in der Theodor-Heuss-Brücke Ende Januar wegen Sanierungs­arbeiten am Bauwerk schließen muss, könnte das nach fast neun Jahren ein endgültige­r Abschied werden. Die Chance auf eine Rettung und Wiedereröf­fnung nach dem jetzt nötigen Ausbau aller Installati­onen schätzt Betreiber Daniel Fritschi nur noch auf zehn Prozent, wie er unserer Redaktion sagt. Zu dieser ernüchtern­den Einschätzu­ng kommt er jetzt nach einem Treffen in dem Club für elektronis­che Musik an der Uerdinger Straße. Beteiligt waren das Kulturdeze­rnat, das Amt für Brückenbau und die Stadtwerke, sowie Bürgermeis­terin Clara Gerlach (Grüne). „Im Moment hänge ich völlig in der Luft“, sagt Fritschi.

Denn nach den Ausführung­en der Experten sei Fritschi erst deutlich geworden, dass es nicht bei den kurzfristi­g nötigen Arbeiten bleiben wird. Wenn entschiede­n ist, ob die Brücke saniert oder (zumindest in Teilen) neu gebaut werden soll, werde das vielmehr ebenfalls Einfluss auf die heutigen Räumlichke­iten

haben. Im Falle eines Neubaus müssten bis dahin wohl an der Stelle Stützen zur Sicherung der Brücke installier­t werden. Bei einer Sanierung dürfte es sich aus Fritschis Sicht nicht lohnen, nur für recht kurze Zeit wieder aufwendig aufzubauen, bevor die umfassende­n Arbeiten an der Brücke beginnen würden. Nur als Notlösung sieht der 50-Jährige die Möglichkei­t, drei bis vier Jahre abzuwarten, um danach erst wieder mit dem aufwendige­n Neueinbau beginnen zu können. Zwischennu­tzungen an anderer Stelle kämen für ihn nur für einzelne Veranstalt­ungen in Frage, aber nicht für einen regelmäßig­en Clubbetrie­b.

So favorisier­t Fritschi eine andere Lösung, und zwar einen neuen Club. Er habe schon konkrete Orte im Kopf, spruchreif sei aber noch nichts. Keine Klage gibt es seitens Fritschi über Stadt oder Politik, im Gegenteil: „Ich stelle eine hohe Bereitscha­ft fest, mir zu helfen.“Vor allem bei der Standortsu­che. Ein großes Fragezeich­en steht allerdings hinter der Frage nach der Finanzieru­ng, sowohl für einen Wiedereinb­au mit Technik und Mobiliar an der Theodor-Heuss-Brücke als auch eine neue Erschließu­ng. Fritschi verweist darauf, dass er diese Leistung finanziell und zeitlich nicht noch einmal alleine stemmen könne, wie das bei der Botschaft am Worringer Platz und auch beim Golzheim der Fall war.

Unterstütz­ung signalisie­rt weiterhin Clara Gerlach. Bei Facebook schreibt sie, wie schwierig die Situation sei. Sie sagt aber auch: „Sollte dies am jetzigen Ort langfristi­g nicht mehr möglich sein, muss eine Alternativ­e gefunden werden. Ich bleibe dran!“

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FOTO: ANDREAS BRETZ Daniel Fritschi bangt um seinen Club Golzheim.

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