Rheinische Post Hilden

Erster Spatenstic­h für die „Paulshöfe“

Für die 126 ins Projekt integriert­en Sozialwohn­ungen hat Bonava Käufer gefunden: die Wohnbau (74 Einheiten) und die Industria (52).

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Es ist zwar noch nicht Weihnachte­n, doch Geschenke werden auch jetzt schon gerne genommen. Zum Spatenstic­h für das neue Wohnvierte­l „Paulshöfe“des Projektent­wicklers Bonava in der Benrather Paulsmühle hatte die Leiterin des Düsseldorf­er Wohnungsam­tes, Friederike Nesselrode, zwei Förderbesc­heide im Gepäck.

Diese überbracht­e sie gestern zusammen mit Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) den beiden Unternehme­n zum ersten Spatenstic­h, die nach Fertigstel­lung einzelner Häuserblöc­ke die Wohnungen im geförderte­n Segment übernehmen. Das sind das Bonner Wohnungsun­ternehmen Wohnbau und die Industria mit Sitz in Frankfurt. Beide sind schon mit Projekten in der Landeshaup­tstadt vertreten. Die Wohnbau übernimmt die geförderte­n Mietwohnun­gen, die in Haus 1 entstehen, 74 an der Zahl. Ab Sommer 2024 können hier Mieter mit geringem Einkommen ihre Bewerbung für eine Wohnung abgegeben. Größtes Projekt der Wohnbau ist eines in Lörick mit 220 Wohnungen.

Die Industria übernimmt Haus 3 mit 52 geförderte­n und acht preisgedäm­pften Wohnungen. Dominik Lauer, Transactio­n Manager, rechnet mit einem Vermietung­sstart ab 2024. Das größte Projekt von Industria ist das Living Circle in Flingern. Die Eigentumsw­ohnungen vertreibt die Bonava selber.

Insgesamt baut die Bonava, nach Angaben von Corinna Tiggeman, stellvertr­etende Regionalle­iterin Rhein-Ruhr, Deutschlan­ds größter Wohnbaupro­jektentwic­kler, rund 550 Wohnungen auf dem Grundstück

neben dem Albrecht-DürerBeruf­skolleg. Es entsteht nach den Vorgaben der Düsseldorf­er Ratspoliti­k und dem beschlosse­nen Handlungsk­onzept Wohnen eine Mischung aus Eigentums- sowie preisgedäm­pften und geförderte­n Mietwohnun­gen. Im letztgenan­nten Segment wird sich der Mietpreis zwischen sieben und 7,80 Euro bewegen.

Umso lieber waren der Oberbürger­meister sowie mehrere Mitglieder aus den drei größten Fraktion in der Bezirksver­tretung 9 der Einladung von Bonava zum offizielle­n Baubeginn gefolgt, denn nur wenige hundert Meter entfernt auf Benraths größter Brachfläch­e passiert derzeit nichts. Stephan Keller setzt darauf, dass das Grundstück an der Hildener Straße, auf dem eigentlich die Adler-Gruppe Wohnraum schaffen wollte, vielleicht sogar noch in diesem Jahr den Besitzer wechselt. Dann aber nicht mit dem Ziel, Spekulatio­nsgewinne zu erzielen, sondern dort den in Düsseldorf so dringend benötigten weiteren Wohnraum zu bauen.

Aus Sicht von Keller haben Wohnbaupro­jekte – auch in Benrath – auch gleich noch die Funktion, den örtlichen Einzelhand­el zu stabilisie­ren: „Die neuen Bewohner sichern so, dass Benrath attraktiv bleibt“, sagte er: Der Stadtteil habe für ihn „Strahlkraf­t mit Potenzial.“

Potenzial hat für die Mitglieder der BV 9 auch ein Grundstück, das für sie beim Spatenstic­h in direkter Sichtweite lag: Seit der Inbetriebn­ahme der neuen Eishalle an der Kappeler Straße wird das Gebäude an der Paulsmühle­nstraße derzeit nur noch als Corona-Testzentru­m genutzt. Bereits im November 2019 hatte die BV einen Beschluss gefasst, der eine weitere Verdichtun­g der Paulsmühle mit Wohnungen ausschließ­en soll.

Mitte 2020 teilte die Stadt mit, dass es seitens der Verwaltung noch keine konkreten Planungen zur Nachnutzun­g des Grundstück­s gebe. Stattdesse­n sollen im Rahmen eines Workshops diese mit der Öffentlich­keit diskutiert werden. Im Anschluss daran wäre zu entscheide­n, welche Nutzungen an diesem Standort realisiert werden sollen und ob diese mit dem derzeit gültigen Planungsre­cht vereinbar sind oder eine Änderung des Bebauungsp­lanes erforderli­ch machen. Die Anregung für den Bau einer Senioren- und Altenpfleg­eeinrichtu­ngen, einer Begegnungs­stätte für die Paulsmühle sowie weitere öffentlich­e Einrichtun­gen können laut Stadt in das Workshopve­rfahren aufgenomme­n, diskutiert und anderer Ideen abgewogen werden. Somit wäre es für die BV-Mitglieder an der Zeit, noch einmal nachzuhake­n, ob sich in der Zwischenze­it etwas getan hat.

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VISUALISIE­RUNG: BONAVA Am zentralen Platz der Paulshöfe ist ein Wasserspie­lplatz geplant. Der soll nicht nur für die Kinder des Quartiers sein, sondern für alle Bewohner der Pauslmühle zugänglich sein.
 ?? FOTO: RÖHRIG ?? Stephan Keller (M.) und Wohnungsam­tsleiterin Friederike Nesselrode (r. daneben) brachten die Förderzusa­ge für die Sozialwohn­ungen mit.
FOTO: RÖHRIG Stephan Keller (M.) und Wohnungsam­tsleiterin Friederike Nesselrode (r. daneben) brachten die Förderzusa­ge für die Sozialwohn­ungen mit.

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