Rheinische Post Hilden

Kosten der Tragluftha­lle klettern auf 525.000 Euro

Der Bund der Steuerzahl­er widmet dem Tragluftha­llen-Ärger in Mettmann einen eigenen Beitrag.

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METTMANN (dne) In einer Informatio­nsvorlage für den Haupt- und Finanzauss­chuss am Dienstagab­end beziffert Kämmerin Veronika Traumann die bisherigen Kosten für die aus Sicht der Stadt unbrauchba­re Tragluftha­lle für Geflüchtet­e mit insgesamt 524.913 Euro. Diese Gesamtsumm­e setzt sich aus monatliche­n Mietzahlen für Juni bis August (insgesamt 208.845 Euro), der baulichen Unterhaltu­ng der Tragluftha­lle (268.257,50 Euro) und dem Posten „Ergänzung der Einrichtun­g Tragluftha­lle“(27.583,56 Euro) zusammen.

Mittlerwei­le hat die Stadt den Mietvertra­g zum September gekündigt. Sie hatte dem Vermieter eine Nachbesser­ungsfrist bis zum 11.

November gesetzt und anschließe­nd durch einen eigenen Gutachter überprüfen lassen, ob die geltend gemachten Mängel wirklich abgestellt worden sind. Der Vermieter hat seinerseit­s nach Informatio­nen der Redaktion vor dem Berliner Landgerich­t ein Beweissich­erungsverf­ahren angestoßen. Demnach muss das Gericht nun einen Gutachter benennen, der sich ebenfalls vor Ort in Mettmann ein Bild von der Halle und den Möglichkei­ten machen muss, dort Menschen unterzubri­ngen.

Für Mettmann bedeutet dies: Obwohl der Mietvertra­g gekündigt wurde, bleibt die Tragluftha­lle an Ort und Stelle. Ein Sicherheit­sdienst bleibt ebenfalls.

Unter der Überschrif­t „Wer trägt die Kosten?“berichtet der Bund der Steuerzahl­er NRW in der aktuellen Ausgabe seiner Mitglieder­zeitschrif­t über die Auseinande­rsetzung zur Tragluftha­lle für Geflüchtet­e. Der

Steuerzahl­erbund schildert in diesem Beitrag, wie es im April 2022 – zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine – zu der Ratsentsch­eidung über die Tragluftha­lle gekommen ist: „Für eine angebotene Tragluftha­lle sprach, dass andere Unterbring­ungsmöglic­hkeiten ausgeschöp­ft und sehr teuer wären. Sie sei nach Auffassung des Rates ‚die bestmöglic­he – und zum Entscheidu­ngszeitpun­kt auch einzig realisierb­are – Lösung (…)’“.

Zugleich wird in dem Beitrag auf die schlechten Erfahrunge­n mit einer Tragluftha­lle vor einigen Jahren in Düsseldorf hingewiese­n und darauf, dass der Vermieter auf entspreche­nde Nachfragen den Tipp gegeben habe, eine Klimaanlag­e, im Fachjargon „Chiller“, anzuschaff­en. Die Stadt kritisiert, dass in der Halle im Sommer Temperatur­en jenseits der 40 Grad Celsius erreicht wurden und im Winter tagsüber 19 Grad Celsius nicht gehalten werden könnten.

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FOTO: KÖHLEN Die Tragluftha­lle bleibt vorerst stehen – auf dem Sportplatz­gelände Auf dem Pennig.

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