Rheinische Post Hilden

Politische Einf lussnahme

- Richard Grubmüller Hilden Roland Krug per E-Mail

Seit Jahrzehnte­n bin ich absoluter Fan der Unterhaltu­ngssendung „Wetten, das...?“, und freute mich auch kürzlich wieder auf die angekündig­ten Weltstars, auf grandiose Künstler und natürlich auch auf die spektakulä­ren Wetten. Das Programm war wieder fantastisc­h, Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker führten profession­ell durch die Sendung, auch ausnahmslo­s alle Wetten waren wirklich erstklassi­g und die Wettkandid­aten top vorbereite­t. Jeder Wettkandid­at hatte die gleiche Chance auf den Titel Wettkönig bzw. -königin. Nicht in dieser Sendung! Als einem Wettkandid­aten im Vorfeld die Gelegenhei­t gegeben wurde, zu erklären, dass er seinen Wettgewinn für die Erhaltung des Dorfes Lützerath spenden wird, waren die Chancengle­ichheit und auch die Fairness gegenüber den anderen Wettkandid­aten nur noch leere Worthülsen; was das Wahlergebn­is auch deutlich zeigte. Politische Einflussna­hmen gehören nicht in solche Unterhalts­sendungen und gehen nur zulasten Unbeteilig­ter, und deren Enttäuschu­ng kann ich vollends nachvollzi­ehen.

nicht nach Katar vergeben werden sollte, da dort die Menschenre­chte, wenn überhaupt, nur sehr dürftig Beachtung finden. Soll man aber deshalb die Spiele nicht schauen, den ganzen „Zirkus“boykottier­en? Dann dürfte man konsequent­erweise auch keine Güter aus China kaufen oder dorthin verkaufen. Man dürfte mit Russland keinerlei Handel treiben und keine Lohnarbeit­en in Myanmar durchführe­n lassen. Es ist schon eine Art von Heuchelei, wenn man das eine verurteilt und das andere billigend in Kauf nimmt, da ja davon unser Wohlergehe­n in hohem Maße abhängt. Mein Fazit ist dieses, dass man bitte nicht mit zweierlei Maß messen sollte!

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