Leben in einer anderen Familie
Manchmal sind Eltern überfordert oder mit eigenen Problemen sehr belastet. Sie schaffen es nicht, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. Dann springen oft Pflegefamilien ein.
Was ist eine Pflegefamilie?
Eine Pflegefamilie nimmt ein fremdes Kind bei sich auf und betreut und erzieht es. Manchmal lebt das Kind vorübergehend in der Pflegefamilie, manchmal aber auch dauerhaft.
Wann kommen Kinder in eine Pflegefamilie?
Kinder werden nicht plötzlich in einer Pflegefamilie untergebracht. Sind die leiblichen Eltern überfordert, haben diese erst mal Anspruch auf Hilfe vom Jugendamt. Es kann aber sein, dass sich die Lage nicht verbessert oder das Kind in Gefahr ist, weil man ihm Gewalt antut. Dann kann das Jugendamt ein Kind in eine Pflegefamilie geben.
Wie viele Kinder leben in Pflegefamilien?
Im Jahr 2022 waren es 86.000 Kinder und Jugendliche. Doch jedes Jahr fehlen geschätzt 4000 Familien oder einzelne Menschen, die Kinder bei sich aufnehmen möchten. Dann werden die Kinder in Heimen betreut.
Was ist mit der leiblichen Familie von Pflegekindern?
Die Kinder dürfen und sollen ihre leiblichen Eltern in der Regel sehen und besuchen. Die Eltern behalten meist auch das Sorgerecht, sie entscheiden also vieles mit, was das Kind betrifft. Verbessert sich die Lage bei den leiblichen Eltern, können die Kinder wieder zu ihnen zurückkehren. Das klappt aber nicht immer.
Wie geht es den Pflegefamilien und den Pflegekindern?
Das ist unterschiedlich. Die Kinder haben oft schlimme Dinge erlebt, die sie verarbeiten müssen. Zudem ist es eine schwierige Erfahrung, aus seiner Familie herausgenommen zu werden. Damit Kinder sich in der neuen Familie sicher und geborgen fühlen, sind die Pflegeeltern sehr wichtig. Sie lernen vorab, wie sie mit Schwierigkeiten umgehen und wie sie eine gute Beziehung zu ihrem Pflegekind aufbauen.