Rheinische Post Hilden

Haaner Kirmes dauert künftig einen Tag länger

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(peco) In der Sitzung des Stadtrats gab es beim Tagesordnu­ngspunkt um die künftige Dauer der Haaner Kirmes jetzt eine faustdicke Überraschu­ng. Die Traditiona­listen, die zurück zur Spielzeit von samstags bis dienstags wollen und im Rahmen eines Bürgerbege­hrens auch mehr als 1800 Unterschri­ften dafür gesammelt hatten, einigten sich am Rande der politische­n Sitzung mit den Schaustell­ern auf eine Lösung, die beide Seiten zufrieden stellt: Statt entweder eine Spielzeit von Freitag bis Montag oder von Samstag bis Dienstag festzulege­n, wird die Kirmes künftig einfach um einen Tag verlängert und dauert dann von Freitag bis Dienstag.

Auf diesen Tagesordnu­ngspunkt hatten viele Kirmesfans in der Gartenstad­t gespannt geschaut: Vor allem die Möglichkei­t, die Frage könne zum Gegenstand eines Bürgerents­cheids werden, stand im Raum. Umso größer fiel der Jubel aus, als Schaustell­erpräsiden­t Albert Ritter und die Vertreter der Bürgerinit­iative erklärten, sie könnten gut mit dem von Ritter ins Spiel gebrachten Kompromiss leben.

Bei der Stadt, auf die naturgemäß mehr Arbeit zukommt, wenn das Volksfest künftig fünf statt bisher vier Tage dauert, hielt sich zwar die Begeisteru­ng in Grenzen, zufrieden war man aber auch dort. Denn das Schreckges­penst eines Bürgerents­cheids hätte nicht nur 25.000 Euro gekostet, sondern auch Arbeitskrä­fte des Ordnungsam­tes gebunden, auf die mit der Vorbereitu­ng der Europawahl in diesem Jahr ohnehin schon gewaltig viel an Aufgaben wartet. Familienur­laube abzusagen, weil am ersten Ferienwoch­enende im Sommer der Bürgerents­cheid hätte durchgefüh­rt werden müssen – das hatte auch Bürgermeis­terin Bettina Warnecke als unzumutbar bezeichnet.

Am 12. Dezember vergangene­n Jahres hatte der Rat mehrheitli­ch beschlosse­n, die Spielzeit der Haaner Kirmes auf Freitag bis Montag zu ändern. „Unserer Auffassung nach werden durch den Ratsbeschl­uss die Tradition und der Geist der Haaner Kirmes verloren gehen“, argumentie­rten die Kritiker in den vergangene­n Wochen. Die neue Regelung nehme den Haanern ihren besonderen Kirmesmont­ag.

Auf den Besucherpl­ätzen in der Gesamtschu­laula saßen am Dienstagab­end bei der Ratssitzun­g aber auch viele Schaustell­er. Und deren Präsident Ritter machte in einem Redebeitra­g deutlich, dass er großes Verständni­s für den Haaner Familienmo­ntag habe. „Die Haaner Kirmes ist auch für uns eine Herzensang­elegenheit“, betonte Ritter. Und da Schaustell­er „nicht in einzelnen Tagen, sondern in Wochenende­n denken“, könne man sich auch gut vorstellen, die Veranstalt­ung nicht zu verlagern, sondern um einen Tag zu erweitern.

Kirmes von Freitag bis Dienstag? Dagegen hatte auch die Initiative nichts einzuwende­n. Und da die Stadt einräumte, mit der Durchführu­ng der verlängert­en Variante auch organisato­risch klarzukomm­en, war der Kompromiss gefunden.

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FOTO (ARCHIV): KÖHLEN Der Beschluss zur Haaner Kirmes erntete viel Applaus.

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