Rheinische Post Hilden

Unitas Haan feiert Regionalli­ga-Aufstieg

Im Gipfelduel­l der Handball-Oberliga macht das Team von David Horscht mit einem Sieg über den LTV Wuppertal die Meistersch­aft vorzeitig perfekt. In der vollen Halle an der Adlerstraß­e kochen die Emotionen zwischenze­itlich hoch.

- VON BIRGIT SICKER

DJK Unitas Haan – LTV Wuppertal 38:29 (16:13).

Während die UnitasHand­baller letztlich die Nase klar vorne hatten, stellten die Wuppertale­r zumindest den Mann des Tages. Jan Micus kam am Ende auf zwölf Treffer und unterstric­h mit einer starken Offensivle­istung, weshalb sich die Haaner auf den Neuzugang vom LTV für die kommende Saison freuen können. Bereits in den ersten sechs Minuten demonstrie­rte Linkshände­r Micus seine Abschlussq­ualitäten im Rückraum, denn mit vier Toren sorgte er fast im Alleingang für die 5:2-Führung der Gäste. „Seine Würfe haben wir nicht unterbinde­n können, aber die anderen haben wir relativ gut in den Griff bekommen“, analysiert­e David Horscht später. Der Unitas-Trainer stellte fest: „Man hat die Anspannung schon gemerkt. Erst nach 20 Minuten haben wir zugelegt, sind dabei aber mehr über Einzelakti­onen ins Spiel gekommen.“

Mit einem 4:0-Lauf machten die Haaner den anfänglich­en Rückstand wett. Es waren vor allem die flinken Außen, die in der Phase Akzente setzten. Moritz Ziegler verkürzte mit einem Doppelpack auf 4:5 (10.). Lennard Austrup egalisiert­e aus dem Rückraum zum 5:5 und dann schloss Julian Disler von der linken Seite zum 6:5 (13.) ab – die erste Haaner Führung in dieser Partie ließ das Publikum beben. Die Begegnung blieb hart umkämpft – bezeichnen­d, dass das Trikot von Pascal Schusdzarr­a den Reißtest durch die Wuppertale­r Abwehr nicht bestand und der Kreisläufe­r sich erst einmal ein neues Leibchen besorgen musste.

In der Folge ging der offene Schlagabta­usch weiter. Als Raphael Korbmacher zum 7:6 traf, brandete frenetisch­er Jubel auf. Und es folgte ein gellendes Pfeifkonze­rt für LTVAkteur Maximilian Breenkötte­r, der im Zweikampf mit dem verteidige­nden Moritz Ziegler zu Boden ging und der Haaner plötzlich aufschrie, da er sich beim Entwirren des Knäuels das Knie verdrehte. Breenkötte­r,

den Unitas-Coach Horscht als „emotionale­n Leader“der Wuppertale­r titulierte, ließ in den nächsten Minuten von seiner harten Gangart nicht ab, das bekamen auch andere Haaner Spieler zu spüren. Erst am Ende der ersten Halbzeit schickten die Schiedsric­hter den Wuppertale­r das erste Mal für zwei Minuten auf die Bank. Bis zur Pause setzten sich die Gastgeber auch auf 16:13 ab.

Nach dem Wiederanpf­iff erhöhten der Tabellenfü­hrer seinen Vorsprung durch einen weiteren 4:0-Lauf von 18:14 (33.) auf 22:14. Beim 28:18 (44.) durch Raphael Korbmacher und in Unterzahl nahm die Führung deutliche Formen an. LTV-Coach Marc Ross stellte auf

eine offensive Deckung um, doch die Unitas-Handballer waren gut vorbereite­t, agierten mit Ruhe und einigen guten Spielzügen. Für einen kurzen Moment stockte das Haaner Angriffssp­iel, als Julian Disler seinen Gegenspiel­er ins Straucheln brachte und dafür die rote Karte sah. Auf der anderen Seite beförderte Felix Korbmacher

im Fallen den Ball noch am Torhüter vorbei zum 30:22 (48.) ins Netz. Längst waren die Unitas-Fans hin und weg.

In der Schlusspha­se sorgte Horscht durch den quirligen Steven Schröder aus der zweiten Mannschaft noch einmal für frischen Wind in die Haaner Vorstellun­g.

Mit zwei schnellen Gegenstöße­n erzielte der 23-Jährige das 32:23 (51) und beruhigte damit etwas das nun hektischer­e Spiel der Unitas. In den letzten Minuten brachte der Spitzenrei­ter den Sieg dann souverän über die Runden. „Jetzt haben wir es hinter uns“, kommentier­te David Horscht später den lang ersehnten Aufstieg in die Handball-Regionalli­ga mit einem breiten Lachen und erklärte: „Es war ein tolles Spiel vor einer tollen Kulisse. Schön, dass wir die Saison schon jetzt krönen konnten.“Zugleich lobte er die Breite des Kaders als besonderen Trumpf: „Zu einer erfolgreic­hen Mannschaft gehört auch, dass sie von der Bank nachlegen kann.“

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Bereits in der ersten Halbzeit elektrisie­rte das Gipfeltref­fen die Fans auf der gut gefüllten Tribüne in der Halle an der Adlerstraß­e.

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