Feuerwehr trauert um früheren Chef
Lothar von Gehlen ist in der Nacht von Montag auf Dienstag gestorben.
HILDEN (tobi) Die Hildener Feuerwehr trägt Schwarz. Ihr ehemaliger Leiter, Lothar von Gehlen, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag verstorben, wie Feuerwehrchef HansPeter Kremer in einer Nachricht an die Einsatzkräfte schreibt: „Er wird uns immer in Erinnerung bleiben. Unsere Anteilnahme gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie.“
Lothar von Gehlen wird 1950 geboren. Er macht sein Abitur am Helmholtz-Gymnasium und verweigert den Dienst an der Waffe, um stattdessen zehn Jahre Ersatzdienst bei der Feuerwehr zu leisten. Danach bleibt er einfach bei der Feuerwehr, insgesamt 45 Jahre lang. Wegen der „guten Kameradschaft“und aus „Spaß an der Sache“, sagt er später.
Im Jahr 1995 wird er Chef der Hildener Feuerwehr, die aus der hauptamtlichen Wache und der Freiwilligen Feuerwehr besteht. Der Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer der Hildener Firma Krannich ist einer der Letzten im Lande, der diese verantwortungsvolle Aufgabe noch ehrenamtlich ausübt. Er legt besonders viel Wert auf die Nachwuchsarbeit. Nach seiner aktiven Zeit bei der Feuerwehr engagiert er sich unter anderem bei der Arbeiterwohlfahrt in Hilden, wird dann stellvertretender Vorsitzender.
Zu seiner Verabschiedung als Feuerwehrchef im Jahr 2012 kommen Hunderte Gäste – Vertreter der Verwaltung, des Rats der Stadt und der hiesigen Wirtschaft sind dabei ebenso präsent wie Leiter der Feuerwehren im Kreis Mettmann und Kreisbrandmeister aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Außerdem: die versammelte Feuerwehrtruppe, Freunde und Verwandte. Bürgermeister Horst Thiele überreicht ihm die Fabricius-Medaille in Silber für 45 Jahre ehrenamtliches Engagement, lobt seine Menschenkenntnis und Managerqualitäten.
Lothar von Gehlen nennt seinen Abschied von der Feuerwehr damals einen „bitter-süßen Moment, der mich berührt“. Und dann sagt er noch: „Kameraden, ich werde euch vermissen!“Jetzt sind sie es, die ihn vermissen.