Stadt Erkrath verteidigt die Pläne der neuen Feuerwache
(hup) Im Wülfrather Feuerwehr-Ausschuss wurde zuletzt noch einmal darauf hingewiesen, dass durch die Klinikschließungen in der Region (Haan, Solingen-Ohligs und Ratingen) künftig der Bedarf an Rettungswagen und Personal dafür in den Städten des Kreises steigen wird. In den Feuerwachen könnte es also eng werden. Erkrath wurde in diesem Zusammenhang als Beispiel für eine neue Feuerwache genannt, bei der schon jetzt klar sei, dass sie nach der Fertigstellung (angepeilt ist Sommer 2025) für die veränderten Bedürfnisse zu klein sein werde. Diese Äußerung aus Wülfrath kam in Erkrath gar nicht gut an. „Sie hat uns zutiefst irritiert und ist in dieser Form nicht richtig“, teilte Erkraths Stadtverwaltung mit.
Bei den Planungen zum Neubau der Feuer- und Rettungswache auf dem Clever Feld in Hochdahl wurden demnach für den Rettungsdienst sowie den Brandschutzbereich ausreichende Reserveflächen und -räume vorgesehen. Die Stadt verweist etwa auf Möglichkeiten der Fahrzeugstellplätze, der Ruheräume für das hauptamtliche Personal, die Büroräume sowie die Unterbringung der ehrenamtlichen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr. So wären unter anderem in der Fahrzeughalle auch für alle Kleinfahrzeuge die genormten Stellplätze für Großfahrzeuge vorgesehen, damit es bei künftigen, strategisch notwendigen Fahrzeugtypanpassungen oder Ergänzungen nicht zu Engpässen komme.
Weiterhin verfüge die neue Wache über 23 Ruheräume für den 24-Stunden-Dienst, obwohl derzeit nach Brandschutz- und Rettungsdienstbedarfsplan nur 17 Räume erforderlich wären. Der Neubau der Feuerund Rettungswache sei zudem so geplant und errichtet worden, dass im Hinblick auf eine jahrzehntelange Nutzung bei Bedarf auf Teilen des Gebäudes bauliche Ergänzungen vorgenommen werden könnten. Erweiterungen oder Veränderungen seien zum jetzigen Zeitpunkt trotz der Anhebung der Rettungsmittelvorhaltung jedoch nicht erforderlich, unterstreicht die Stadt in ihrer Stellungnahme.
Die Zuständigkeit für die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes liegt beim Kreis, der Träger des Rettungsdienstes ist. Der aktuelle Rettungsdienstbedarfsplan wurde im Dezember 2021 vom Kreistag verabschiedet. Wegen der kurzfristigen Krankenhausschließungen in Haan und Solingen-Ohligs hat der Kreis Mettmann die notwendige Fahrzeugaufstockung im Rettungsdienst berechnet und mit den Kostenträgern (Krankenkassen) direkt abgestimmt. Eine Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes soll nach der Novellierung des Rettungsdienstgesetzes, des Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetzes NRW sowie der angekündigten Reform zur Krankenhausplanung im Land erfolgen.
Aktuell verfügt Erkrath über drei Rettungswagen (RTW) im 24-Stunden-Dienst, davon einer als Verlegungs-RTW und zur Spitzenlastabdeckung (365 Tage/24 Std.), einen RTW im Zwölf-Stunden-Dienst (montags bis freitags im Tagesdienst von 7 bis 19 Uhr, 260/12), einen Krankentransportwagen im 24-Stunden-Dienst (365/24) und ein Notarzteinsatzfahrzeug im Zwölf-Stunden-Tagesdienst von 7 bis 19 Uhr (365/12).