Eine zeitlose (Fast-)Liebeskomödie
Der ewige Kampf der Geschlechter im quälend-endlosen Dating-Dschungel. Davon erzählt ab dem 30. Mai das herzhaft-komödiantische Stück „Was Frauen wirklich wollen“im Theater an der Luegallee. Wird die an der Männerwelt verzweifelnde Protagonistin Franziska am Ende die große Liebe finden oder bleibt sie ein Single wider Willen?
„Komödien gehen immer“, sagt die Theaterleiterin Christiane Reichert. Besonders, wenn es sich um „(Fast-)Liebeskomödien“mit reichlich witzigem Konfliktpotenzial handelt. Um dem gefürchteten Theater-Frühlingsloch möglichst wirksam entgegenzutreten, hat sich Reichert dazu entschlossen, die mit Sabine Barth in der Hauptrolle besetzte „OneWoman-Show“des Dormagener Autoren-Duos Sabine Misiorny und Tom Müller ein weiteres Mal in den Spielplan zu nehmen.
„Wenn es länger hell bleibt und es draußen wärmer wird, dann gehen erfahrungsgemäß zunächst weniger Leute ins Theater. Im Hochsommer wird das Publikum wieder zahlreicher – wenn die Leute der Hitze überdrüssig werden“, sagt Reichert.
Dieses jahreszeitliche Niemandsland des Theaters wird an der Luegallee klugerweise mit dem wohl zeitlosesten aller Themen über das Menschliche und Allzumenschliche überbrückt: der Liebe. Genauer gesagt, dem verzweifelten Suchen und vermeintlichen Finden derselben.
Zwar ist das Stück von Misiorny und Müller bereits mehr als 20 Jahre alt. Aber trotz aller Single-Portale und gängiger Dating-Apps können sich sicherlich auch heutige (weibliche) Singles mit Franziska und ihrer Suche nach dem perfekten Partner identifizieren, samt dem einst selbst gesetzten, nun vor einem sich aufdrängenden Pragmatismus kapitulierenden Anspruch.
Die Frage, ob Franziska wirklich die große Liebe oder ein Surrogat in Gestalt einer Aushilfsliebschaft oder gar überhaupt nichts derartiges findet, geht womöglich auch am Thema vorbei. Soviel sei gesagt: „Es ist die mit viel Augenzwinkern erzählte Entwicklungsgeschichte einer zunächst schüchternen, angespannten Frau, die am Ende weiß, was sie will“, sagt Regisseurin Suzan Erentok.
Und wohl auch, was sie nicht will. „Franziska wird viele Frösche zu küssen haben“, sagt Christiane Reichert. „Ob aus einem davon ein Prinz wird – wer weiß.“
Die Irrungen und Wirrungen der Partnersuche werden, eingebettet in eine Rahmenhandlung, dem Publikum episodenhaft in Rückblenden erzählt. Moralisch unterstützt wird Franziska bei ihrem Dating-Reigen von ihrer besten Freundin, gespielt von Julia Kretschmer.
Das Stück spiele dabei auch mit „Männer-Stereotypen, dem Bild des Jägers und Sammlers“, sagt Christiane Reichert. Die gezeigten Männer im Stück seien allerdings keine „bloßen Abziehbilder, sondern hätten klare, aus dem Alltag entnommene Charakteristika“, ergänzt Suzan Erentok. Wie publikumswirksam die Geschichte ist, zeige sich laut Reichert auch im starken Kartenvorverkauf.
Das Thema Liebesbeziehung bleibe laut Tom Müller eben immer die Nummer Eins bei den Menschen. „Weil es sie immer selbst betrifft. So gut wie jede Komödie, die sich mit der Liebe oder Partnersuche beschäftigt, ist tatsächlich quasi zeitlos“, sagt der Autor.
DUSSELLIE E
Ein kommendes Stück am Theater an der Luegalle stellt sich bald der ganz großen Frage: „Was Frauen wirklich wollen“.