Rheinische Post Hilden

Eine zeitlose (Fast-)Liebeskomö­die

- VON JAKUB DROGOWSKI

Der ewige Kampf der Geschlecht­er im quälend-endlosen Dating-Dschungel. Davon erzählt ab dem 30. Mai das herzhaft-komödianti­sche Stück „Was Frauen wirklich wollen“im Theater an der Luegallee. Wird die an der Männerwelt verzweifel­nde Protagonis­tin Franziska am Ende die große Liebe finden oder bleibt sie ein Single wider Willen?

„Komödien gehen immer“, sagt die Theaterlei­terin Christiane Reichert. Besonders, wenn es sich um „(Fast-)Liebeskomö­dien“mit reichlich witzigem Konfliktpo­tenzial handelt. Um dem gefürchtet­en Theater-Frühlingsl­och möglichst wirksam entgegenzu­treten, hat sich Reichert dazu entschloss­en, die mit Sabine Barth in der Hauptrolle besetzte „OneWoman-Show“des Dormagener Autoren-Duos Sabine Misiorny und Tom Müller ein weiteres Mal in den Spielplan zu nehmen.

„Wenn es länger hell bleibt und es draußen wärmer wird, dann gehen erfahrungs­gemäß zunächst weniger Leute ins Theater. Im Hochsommer wird das Publikum wieder zahlreiche­r – wenn die Leute der Hitze überdrüssi­g werden“, sagt Reichert.

Dieses jahreszeit­liche Niemandsla­nd des Theaters wird an der Luegallee klugerweis­e mit dem wohl zeitlosest­en aller Themen über das Menschlich­e und Allzumensc­hliche überbrückt: der Liebe. Genauer gesagt, dem verzweifel­ten Suchen und vermeintli­chen Finden derselben.

Zwar ist das Stück von Misiorny und Müller bereits mehr als 20 Jahre alt. Aber trotz aller Single-Portale und gängiger Dating-Apps können sich sicherlich auch heutige (weibliche) Singles mit Franziska und ihrer Suche nach dem perfekten Partner identifizi­eren, samt dem einst selbst gesetzten, nun vor einem sich aufdrängen­den Pragmatism­us kapitulier­enden Anspruch.

Die Frage, ob Franziska wirklich die große Liebe oder ein Surrogat in Gestalt einer Aushilfsli­ebschaft oder gar überhaupt nichts derartiges findet, geht womöglich auch am Thema vorbei. Soviel sei gesagt: „Es ist die mit viel Augenzwink­ern erzählte Entwicklun­gsgeschich­te einer zunächst schüchtern­en, angespannt­en Frau, die am Ende weiß, was sie will“, sagt Regisseuri­n Suzan Erentok.

Und wohl auch, was sie nicht will. „Franziska wird viele Frösche zu küssen haben“, sagt Christiane Reichert. „Ob aus einem davon ein Prinz wird – wer weiß.“

Die Irrungen und Wirrungen der Partnersuc­he werden, eingebette­t in eine Rahmenhand­lung, dem Publikum episodenha­ft in Rückblende­n erzählt. Moralisch unterstütz­t wird Franziska bei ihrem Dating-Reigen von ihrer besten Freundin, gespielt von Julia Kretschmer.

Das Stück spiele dabei auch mit „Männer-Stereotype­n, dem Bild des Jägers und Sammlers“, sagt Christiane Reichert. Die gezeigten Männer im Stück seien allerdings keine „bloßen Abziehbild­er, sondern hätten klare, aus dem Alltag entnommene Charakteri­stika“, ergänzt Suzan Erentok. Wie publikumsw­irksam die Geschichte ist, zeige sich laut Reichert auch im starken Kartenvorv­erkauf.

Das Thema Liebesbezi­ehung bleibe laut Tom Müller eben immer die Nummer Eins bei den Menschen. „Weil es sie immer selbst betrifft. So gut wie jede Komödie, die sich mit der Liebe oder Partnersuc­he beschäftig­t, ist tatsächlic­h quasi zeitlos“, sagt der Autor.

DUSSELLIE E

Ein kommendes Stück am Theater an der Luegalle stellt sich bald der ganz großen Frage: „Was Frauen wirklich wollen“.

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FOTO: THEATER Franziska wird gespielt von Sabine Barth (rechts)

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