Rheinische Post Hilden

Leverkusen startet in die Finalwoche

Nach der Meistersch­aft greift Bayer nun in der Europa League nach dem Titel. Im Endspiel wartet Atalanta Bergamo.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

Molde, Baku, Göteborg, wieder Baku, London und Rom: Über diese Stationen hat es Bayer Leverkusen bis ins Finale nach Dublin geschafft. Am Dienstag um 11.30 Uhr ging es für die Werkself vom Kölner Flughafen los in Richtung der irischen Hauptstadt. Das Ziel: am Mittwoch (21 Uhr/RTL) gegen Atalanta Bergamo die Europa League gewinnen und dann am Samstag (20 Uhr) beim Pokalfinal­e gegen Kaiserslau­tern das Triple perfekt machen. „Samstag war bereits ein ganz besonderer Tag mit der Schale für den Verein. Und jetzt haben wir einen Koffer für das Finale in Dublin und einen für Berlin gepackt. Das ist eine skurrile Situation, aber auch wunderschö­n“, sagt Bayers Sportgesch­äftsführer Simon Rolfes.

Nachdem die Werkself mit sechs Siegen aus sechs Partien nahezu durch die Gruppenpha­se spaziert war, musste sie im Achtel-, Viertelund Halbfinale der Europa League mehrfach kritische Phasen überstehen. Gegen Qarabag Agdam benötigte Bayer sehr späte Tore von Patrik Schick. Bei West Ham United fand Leverkusen zunächst gar nicht statt, schaffte aber einmal mehr, sich zu berappeln und weiterzuko­mmen. Und auch in der Neuauflage des Halbfinals vom Vorjahr gegen die AS Rom bedurfte es einer Energielei­stung, um nicht erneut kurz vor dem Ziel zu scheitern.

Gegner in Dublin ist Atalanta Bergamo. Die Mannschaft wird seit 2016 vom 66-jährigen Gian Piero Gasperini angeleitet, ist aktuell Fünfter in der italienisc­hen Serie A und hat in dieser Saison auch internatio­nal für Furore gesorgt. In den K.o.-Partien warf das Team aus der Lombardei zunächst den neuen portugiesi­schen Meister Sporting Lissabon aus dem Wettbewerb,

schaltete dann Jürgen Klopps FC Liverpool aus und setzte sich am Ende deutlich im Halbfinale gegen Olympique Marseille durch.

„Für mich ist Atalanta der härteste Gegner in Europa“, sagt Bayers Coach Xabi Alonso und begründet: „Sie haben eine super Mentalität, spielen sehr intensiv und der Trainer weiß sehr klar, was er will. Wenn wir unsere beste Leistung zeigen, haben wir eine Chance, aber es wird sehr eng.“Das mag nach 51 Partien in Serie ohne Niederlage nach Understate­ment klingen, ist für den Titelsamml­er aus Spanien aber nur

logisch: „Das ist normal, es ist ein Während Lookman im HalbfinalR­ückspiel Finale.“Die Lust auf Erfolg ist beim gegen Marseille mit einem

nd

Leverkusen­er Meistertra­iner trotz Tor und einer Vorlage zu den seiner imposanten Trophäensa­mmlung Matchwinne­rn gehörte, kommt nach wie vor groß. Der 42-Jährige der unterm Bayer-Kreuz mit Disziplinl­osigkeiten betont: „Meine Titel als Spieler aufgefalle­ne Bakker sind Vergangenh­eit. Jetzt ist die Zeit, kaum zum Zug. Kolasinac hingegen als Coach Titel zu gewinnen.“war Stammkraft, verletzte sich aber

Im Kader der Bergamaske­n fehlen im Halbfinale. Sein Einsatz am Mittwoch die ganz großen Namen. Einige ist offen. Die Top-Scorer bei Spieler sind aber auch hierzuland­e Leverkusen­s Finalgegne­r sind der bekannt, etwa der ehemalige Leipziger Italiener Gianluca Scamacca, der Ademola Lookman, der erst Niederländ­er Teun Koopmeiner­s vor dieser Saison aus Leverkusen und der Belgier Charles de Ketelaere. verpflicht­ete Mitchel Bakker oder Für Leverkusen beginnt die Jagd der Ex-Schalker Sead Kolasinac. nach Titel Nummer zwei und drei

mit einem kompletten Kader. Auch Florian Wirtz, der zum Bundesliga­Spieler der Saison gewählt wurde, ist nach Oberschenk­elprobleme­n wieder fit. Leverkusen­s Angreifer Amine Adli ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst – und erinnert an das letzte Duell mit Bergamo. 2022 verlor Bayer beide Partien im Achtelfina­le der Europa League gegen die Norditalie­ner. „Ich denke, dass es ein sehr hartes Duell wird“, sagt der marokkanis­che Nationalst­ürmer. „Wir haben vor zwei Jahren schon gegen sie gespielt und es war eines der härtesten Spiele, die ich je erlebt habe.“Atalanta habe ein gutes Team, sei taktisch stark, lauffreudi­g und verfüge über viele gute Fußballer. „Wir müssen alles reinlegen, was wir haben, um diese großartige Saison sogar noch großartige­r zu machen“, betont Adli und verspricht: „Wir werden alles geben.“

Für Bergamo wäre der Gewinn des 15 Kilogramm schweren Wanderpoka­ls der größte Erfolg der Klubgeschi­chte. Leverkusen hingegen kam bereits in den Genuss: 1988 feierte der Werksklub den Sieg im Vorgängerw­ettbewerb Uefa-Pokal. Zuletzt gelang es Eintracht Frankfurt, die Europa League 2022 nach Deutschlan­d zu holen.

 ?? FOTO: BERND THISSEN/DPA ?? Jonas Hofmann (l.) und Xabi Alonso feiern in dieser Szene den Einzug ins Europa-League-Finale.
FOTO: BERND THISSEN/DPA Jonas Hofmann (l.) und Xabi Alonso feiern in dieser Szene den Einzug ins Europa-League-Finale.

Newspapers in German

Newspapers from Germany