Rheinische Post Kleve

155.000 i-Dötzchen gehen heute zur Schule

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Die Landesverk­ehrswacht bittet alle Eltern, ihre Kinder möglichst nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren.

WESEL (csh/klik) Zehntausen­de Mädchen und Jungen in NRW gehen heute zum ersten Mal in die Schule. Die meisten i-Dötzchen bekommen zum Start eine Schultüte geschenkt. In diesem Jahr gibt es sogar Tüten, die Geräusche machen können: Sie reagieren auf Knopfdruck und hören sich an wie ein Feuerwehra­uto (Sirenengeh­eul) oder ein Rennwagen (Motorenger­äusch). Rund 20 Euro kostet so ein Exemplar, das allerdings keinesfall­s beliebt zu sein scheint. „Der Verkauf läuft verhalten“, sagt die Inhaberin des Schreibwar­engeschäft­s „Tönnes“in Wesel, Hanne Henrichs. Erst vier bis fünf Stück seien bis gestern über den Ladentisch gegangen, sagt sie. „Die meisten Schultüten werden halt immer noch selbst gebastelt“, sagt sie.

Erstmals seit zwölf Jahren steigen die Schülerzah­len in NRW zum Schulstart wieder an: Erwartet wird ein Zuwachs um 39.000 auf rund 2,6 Millionen Schüler. Ursache ist die Zuwanderun­g. An den Grundschul­en werden in diesem Jahr 155.000 i-Dötzchen erwartet – fast 7500 mehr als vor einem Jahr. Die Polizei mahnt alle Verkehrste­ilnehmer deshalb, auf dem Weg zur Arbeit besonders vorsichtig zu fahren. „Heute und in den nächsten Wochen sollte man noch aufmerksa- mer fahren als sonst, weil viele Kinder zum ersten Mal allein zur Schule gehen und sich erst noch an den Weg gewöhnen müssen“, sagt ein Polizeispr­echer. Viele Eltern bringen ihre Kinder deswegen mit dem Auto direkt vor die Schule. Aber das sei der falsche Weg, sagt Jürgen Brauckmann, Präsident der Landesverk­ehrswacht NRW. Besser sei es, seine Kinder alleine zur Schule gehen zu lassen, damit sie lernen, eigenständ­ig am Straßenver­kehr teilzunehm­en, betont er. Sollte der Schulweg allerdings zu weit sein, sollten Eltern ihre Schützling­e 300 Meter vor dem Schulgebäu­de absetzen, damit die Kinder wenigstens ein kleines Stück zu Fuß gehen können. An vielen Schulen

sind deshalb bereits Hol- und Bringzonen eingericht­et worden. Darauf wies gestern auch NRW-Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der Aktion „Brems dich!“der Landesverk­ehrswacht an einer Düsseldorf­er Grundschul­e hin.

Unterdesse­n wird es trotz der hohen Temperatur­en von teils 35 Grad an den meisten Schulen heute kein Hitzefrei geben. Nach Angaben der Bezirksreg­ierung Düsseldorf kann jeder Direktor entscheide­n, ob er seine Schüler nach Hause schickt oder nicht. Voraussetz­ung ist eine Raumtemper­atur von mindestens 27 Grad im Gebäude. Dieser Wert wird meist erst – wenn überhaupt – am Nachmittag gemessen. Da der Unterricht in der ersten Schulwoche verkürzt und in der Regel mittags beendet ist, stellt sich vielerorts die Frage nach Hitzefrei auch nicht.

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