Rheinische Post Kleve

Erstes Jüdisches Gymnasium in NRW eröffnet

-

DÜSSELDORF (stz) Im Düsseldorf­er Stadtteil Rath hat gestern das erste Jüdische Gymnasium in NordrheinW­estfalen den Unterricht aufgenomme­n. „Dies ist ein Moment von historisch­er Bedeutung für NRW“, erklärte Schulminis­terin Sylvia Löhrmann (Grüne) in ihrer Rede zur Eröffnungs­feier. „Das Albert-Einstein-Gymnasium ist eine großartige Bereicheru­ng der Schullands­chaft.“Die private Ersatzschu­le wird von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf getragen und ist offen für Kinder aller Glaubensri­chtungen. Von den 37 Schülern, die dort in zwei Klassen unterricht­et werden, sind zwei nicht-jüdischen Glaubens. Sie lernen ab der fünften Klasse neben Englisch auch Hebräisch als Fremdsprac­he. Im Unterschie­d zu anderen Schulen ist jüdische Religion ein Pflichtfac­h. Für russischst­ämmige Kinder, die 80 Prozent der Schüler ausmachen, gibt es zusätzlich­en mutterspra­chlichen Unterricht. Ein Schwerpunk­t der Schule liegt bei den sogenannte­n Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik). Das Gymnasium soll auf vier Züge ausgebaut werden.

Mit 7000 Mitglieder­n ist die jüdische Gemeinde Düsseldorf hinter Berlin (13.500) und München (8000) die drittgrößt­e in Deutschlan­d. Nach dem Berliner Moses-Mendelssoh­n-Gymnasium ist die Schule in Düsseldorf das zweite Jüdische Gymnasium in Deutschlan­d. In München startet ein weiteres Jüdisches Gymnasium, jedoch mit nur einer Klasse. In Frankfurt wird an einer Jüdischen Sekundarsc­hule eine gymnasiale Oberstufe aufgebaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany