Rheinische Post Kleve

Tausende Beschwerde­n über unseriöse Finanzanbi­eter

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BERLIN (jd/mar) Die Anlaufstel­le der 16 Verbrauche­rzentralen für Kunden von Finanzprod­ukten, genannt „Die Marktwächt­er“, stößt auf riesige Resonanz. Das Internetpo­rtal www.marktwaech­ter.de versteht sich als Frühwarnsy­stem – etwa bei dubiosen Anlage-Beratern. „Nach eineinhalb Jahren Marktwächt­ern für die digitale Welt und den Finanzmark­t gibt es Tausende Beschwerde­n und Hinweise aus den Verbrauche­rzentralen zu bestimmten Produkten und Anbietern“, sagte Klaus Müller, Chef des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands, unserer Redaktion. „Allein in diesem Jahr haben wir sechs Verbrauche­rwarnungen vor dubiosen Anbietern veröffentl­icht.“Müller stellt gemeinsam mit dem Staatssekr­etär im Bundesjust­izminister­ium, Ulrich Kelber (SPD), heute in Berlin eine erste Bilanz der „Marktwächt­er“-Projekte vor.

Die beiden vom Bund geförderte­n „Marktwächt­er“-Projekte wurden im März 2015 gestartet. Sie sollen Anlaufstel­le für Verbrauche­r sein, die auf unseriöse Angebote auf dem Finanzmark­t oder im Internet gestoßen sind. Die Fachleute der Verbrauche­rzentralen gehen den Hinweisen nach und alarmieren gegebenenf­alls die Finanzaufs­icht oder andere Kontrollbe­hörden.

„Unsere Untersuchu­ngen belegen zum Teil gravierend­e Probleme unter anderem bei Lebensvers­icherungen, Graumarktp­rodukten oder Vergleichs­portalen. Wir haben auch Aufsichtsb­ehörden auf Missstände hingewiese­n und scheuen auch vor Abmahnunge­n nicht zurück“, sagte Müller. Nach Hinweisen der „Marktwächt­er“hatte die Finanzaufs­icht Bafin unlängst der niederländ­ischen SPS Bank Einlagen- und Kreditgesc­häfte in Deutschlan­d untersagt.

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