Rheinische Post Kleve

Schmunzelm­onster kehrt zurück

- VON BARBARA MUNKER

„Elliot, der Drache“ist die Neuauflage des Kinderfilm-Klassikers.

(dpa) Das Schmunzelm­onster Elliot eroberte vor rund 40 Jahren die Herzen der jungen Kinozuscha­uer. Immer wurden die Abenteuer des freundlich­en und Feuer speienden Drachen mit dem Waisenjung­en Pete damals sehr charmant erzählt. Allerdings gab es auch Kritik: Der Film musste sich den Vorwurf der Rührseligk­eit und tradierten Rollenmode­lle gefallen lassen. Dem Publikum war das egal – nun bringt Disney den grünen, flauschige­n Drachen wieder auf die Leinwand, und „Elliot, der Drache“dürfte ähnliche Reaktionen auslösen wie einst.

Die Geschichte des aufwendig animierten Abenteuers ist schnell erzählt und nimmt nur wenige Elemente aus dem Klassiker auf: Nach einem Verkehrsun­fall, bei dem die Eltern ums Leben kommen, irrt der kleine Pete (Oakes Fegley) durch einen riesigen Wald, in seinem Rucksack das Bilderbuch „Pete’s Dragon“. Ein solcher taucht dann tatsächlic­h auf, um den kleinen Jungen zu retten und ihm zum einzigen Freund und treuen Beschützer werden. Nach bester Mogli-Manier streifen die beiden durch die Wälder, liefern sich wilde Verfolgung­s- jagden, essen Beeren, kuscheln und schauen sich immer wieder Petes Buch an – die einzige vage Erinnerung an seine Eltern und ein Relikt aus einem anderen Leben.

Sechs Jahre später beginnen in der Nähe von Elliots und Petes Höhle Waldarbeit­en, Pete sieht erstmals wieder Menschen. Auch die freundlich­e Wildhüteri­n Grace stößt auf ihn. Zögerlich nähert er sich ihr und folgt ihr in die nahegelege­ne Kleinstadt. Nach und nach berichtet er von Elliot, der erstaunlic­he Ähnlichkei­t mit dem Drachen aus den Erzählunge­n des etwas kauzigen Vaters von Grace (Robert Redford) hat.

Regisseur und Drehbuchau­tor David Lowery siedelt sein Märchen in den 80er-Jahren an: Handys gibt’s noch nicht, die Kinder fahren BMXRad und Skateboard. Diese Kleinstadt scheint seltsam aus der Zeit gefallen – oder eben gerade eine Hommage an diese Zeit und deren Helden wie E.T. oder Alf zu sein. Der Plot mag ein wenig dünn sein, der Ausgang absehbar, die Rollen von Gut und Böse klar verteilt. Aber es ist eine heile Welt, und die gut tut. Elliot, der Drache, USA 2016 – Regie: David Lowery, mit Bryce Dallas Howard, Oakes Fegley, 102 Min. FSK: ab 6

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