Rheinische Post Kleve

15 Hektar See-Fläche werden abgetragen

- VON ANJA SETTNIK

Bis April soll der See, das Herz des neuen Baugebiets auf dem Kasernenge­lände, fertig sein. Gestern gab es einen Ortstermin mit Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm, der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft GO! und Baufirmen.

GOCH Bei den derzeitige­n Temperatur­en gebührt jedem Arbeiter oder Handwerker auf einer Baustelle allerhöchs­ter Respekt. Damit die Presse hübsche Fotos machen konnte, fuhren die Baggerfahr­er gestern sogar eigens noch ein paarmal auf der riesigen Sandfläche hin und her, die schon im kommenden

„Der See ist ein wichtiger Bestandtei­l unserer Vermarktun­gs

strategie“

Ulrich Knickrehm

Bürgermeis­ter der Stadt Goch

Jahr so ganz anders aussehen soll.

Denn derzeit entsteht auf dem Gebiet der früheren Reichswald­kaserne als Kernstück des künftigen Baugebiets ein 1,5 Hektar großer See. Er wird den Bereich zwischen Pfalzdorfe­r Straße und Emmericher Weg prägen und nicht nur die unmittelba­ren Anwohner anlocken. „Wir freuen uns auch auf einen 1,1 Kilometer langen Rundweg um den See, der zum Spaziereng­ehen einladen soll“, erklärte der Gocher Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm.

Beim Stichwort „Wasser“im Wohngebiet denkt nicht erst seit dem schrecklic­hen Unglück an der Nierswelle Anfang Juni jeder an die Gefahr, dass Kinder hineinfall­en könnten. „Deshalb müssen wir die später begrünte Uferböschu­ng in einer bestimmten Neigung anlegen, darüber hinaus gibt es allerdings auch Bereiche, in denen man direkt ans Wasser kommt oder den See über Treppen erreicht“, führte Gero Guntlisber­gen von der GO! aus. „In Holland leben die Menschen überall mit Grachten und Kanälen“, ergänzte Knickrehm. Die Nachfrage nach See-Grundstück­en sei jedenfalls auch in Goch groß. „Der See ist ein wichtiger Bestandtei­l unserer Vermarktun­gsstrategi­e.“

Die Ver- und Entsorgung­sleitungen für den ersten Bauabschni­tt sind weitgehend in die Erde gebracht, sobald die ersten Grundstück­e notariell beglaubigt verkauft sind, können die Bauherren beginnen.

Noch im Herbst soll die Politik sich mit dem Baurecht für den zweiten Abschnitt beschäftig­en. Wann das Gebiet „voll“sein wird oder gar der Ringschlus­s, auf den viele Bürger so gespannt warten, realisiert werden – dazu trauen sich die Leute von der Verwaltung keine Aussage zu. „Das hängt ja auch mit den Vorstellun­gen des Bundes und der Bahn zusammen“, erklärte Guntlisber­gen. Immerhin wurde bestätigt, dass Abstimmung­sgespräche laufen.

Erst einmal ist nun der See das Thema. Schon in den nächsten Tagen, wenn der Oberboden weggeräumt ist, wird der Kampfmitte­lräumdiens­t eine 45.000 Quadratmet­er große Fläche nach möglichen Blindgänge­rn aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen. Eingeschlo­ssen sind neben dem See auch die Flächen, auf denen der künftige Rundweg angelegt wird, sowie eine angrenzend­e Sickerfläc­he. „Wir müssen für den Fall von Starkregen oder länger andauernde­n Regen- phasen, die den See zum Überlaufen bringen, Richtung Gocher Berg Sickerfläc­he schaffen“, so Guntlisber­gen. Anderersei­ts wird der See, wenn mal eine Trockenper­iode das Wasser verdunsten lässt, durch einen Brunnen gespeist. Die Fläche wird durch eine Tonschicht nach unten abgedichte­t. Das Wasser im See wird Niederschl­agswasser der öffentlich­en Verkehrsfl­ächen sein. Reichlich Lkw-Verkehr wird in den kommenden Monaten nicht zu vermeiden sein.

 ?? RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE ?? Ortsbegehu­ng am künftigen See: Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm, Gero Guntlisber­gen (GO!), Gordon Scheel (Bauleiter Loock), Reinhard Dürken (Firma Lindschult­e) und Birgit Heutgens (GO!) (v.l.).
RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE Ortsbegehu­ng am künftigen See: Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm, Gero Guntlisber­gen (GO!), Gordon Scheel (Bauleiter Loock), Reinhard Dürken (Firma Lindschult­e) und Birgit Heutgens (GO!) (v.l.).

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