Künstlerin Ingrid Karsten lädt zur Ausstellung ins Wohnzimmer
GOCH Großformatig, abwechslungsreich, farbenfroh, melancholisch und experimentierfreudig. Alles Worte, um die Arbeiten von Künstlerin Ingrid Karsten zu beschreiben. Die Gocherin bereitet sich zur Zeit auf ihre Ausstellung vor und hat bereits begonnen, ihr Zuhause in eine Galerie zu verwandeln.
Ein Rundgang durch das Wohnzimmer zeigt die Neugierde und Experimentierfreude von Ingrid Karsten. „Ich male hauptsächlich mit Acrylfarben, aber ich probiere gerne alle möglichen Materialien aus, um verschiedene Effekte zu erzeugen. Je nachdem was ich auftrage, weiß ich vorher nie, wie das fertige Bild aussehen wird“, erklärt sie. Genutzt werden Materialien, die sie im Alltag entdeckt, wie Rinde oder Stoff, aber auch Pigmente, Tusche, oder Schellack.
Entstanden sind abstrakte, großformatige Gemälde mit Struktur, die Farbe teilweise in Schichten aufgetragen, abgekratzt oder ausgewaschen. Die unterschiedlichen Tiefen und Strukturen der Bilder, die sich mit der Farbgestaltung ergänzen, laden zum Berühren ein. Das ist ganz im Sinne der Künstlerin denn Ingrid Karsten ermutigt Besucher ausdrücklich, ihre Bilder anzufassen. „Nur so kann man die Struktur fühlen. Ich finde immer, man sollte alle Bilder auch anfassen können.“
Die Bilder, die Ingrid Karsten in ihrer aktuellen Ausstellung zeigen wird, sind mal expressiv und farbenfroh, mal zurückgenommen und fast wehmütig. Bei aller Experimentierfreude bleiben Farben die treibende Kraft ihres künstlerischen Schaffens. „Ich höre da auf mein Bauchgefühl“, lacht die Künstlerin. „Ich male fast jeden Tag und nutzte immer die Farbe, nach der mir gerade ist, ohne jede Vorlage.“
Die Idee zur Ausstellung im eigenen Haus kam ihr erst vor einigen Wochen. „Ich hatte so viele neue Bilder fertig und einfach Lust, sie jetzt allen zu zeigen“, meint Ingrid Karsten, die bereits voller Vorfreude auf ihre Ausstellungseröffnung hin fiebert.
Zwischen 60 und 70 größtenteils großformatige Bilder werden im offenen Wohnzimmer, im Wintergarten und Garten ausgestellt. Die Initialzündung für ihre künstlerische Karriere kam 1992 durch einen Workshop bei der österreichischen Künstlerin Minu Ghedina. „Da habe ich gemerkt, dass das genau das ist, was ich machen sollte“, sagt Ingrid Karsten über diesen Schlüsselmoment. Seitdem hat die Gocherin viel probiert und sich auch künstlerisch entwickelt. „So wie sich jeder Mensch entwickelt hat sich natürlich auch meine künstlerische Arbeit entwickelt und verändert“, sagt sie. Ein Lieblingsbild hat sie trotzdem bis heute nicht. „Es gibt nur ein einziges Bild, das meinem Mann und mir so viel bedeutet, dass wir es nie verkaufen würden.“
Die Ausstellung „Kunst im Haus und Garten“findet im Haus der Künstlerin, Marderweg 3 in Goch, von Freitag, 26. August, bis Sonntag, 28. August, statt. Geöffnet ist am Freitag von 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.