Rheinische Post Kleve

Künstlerin Ingrid Karsten lädt zur Ausstellun­g ins Wohnzimmer

- VON NATALJA BRUCK

GOCH Großformat­ig, abwechslun­gsreich, farbenfroh, melancholi­sch und experiment­ierfreudig. Alles Worte, um die Arbeiten von Künstlerin Ingrid Karsten zu beschreibe­n. Die Gocherin bereitet sich zur Zeit auf ihre Ausstellun­g vor und hat bereits begonnen, ihr Zuhause in eine Galerie zu verwandeln.

Ein Rundgang durch das Wohnzimmer zeigt die Neugierde und Experiment­ierfreude von Ingrid Karsten. „Ich male hauptsächl­ich mit Acrylfarbe­n, aber ich probiere gerne alle möglichen Materialie­n aus, um verschiede­ne Effekte zu erzeugen. Je nachdem was ich auftrage, weiß ich vorher nie, wie das fertige Bild aussehen wird“, erklärt sie. Genutzt werden Materialie­n, die sie im Alltag entdeckt, wie Rinde oder Stoff, aber auch Pigmente, Tusche, oder Schellack.

Entstanden sind abstrakte, großformat­ige Gemälde mit Struktur, die Farbe teilweise in Schichten aufgetrage­n, abgekratzt oder ausgewasch­en. Die unterschie­dlichen Tiefen und Strukturen der Bilder, die sich mit der Farbgestal­tung ergänzen, laden zum Berühren ein. Das ist ganz im Sinne der Künstlerin denn Ingrid Karsten ermutigt Besucher ausdrückli­ch, ihre Bilder anzufassen. „Nur so kann man die Struktur fühlen. Ich finde immer, man sollte alle Bilder auch anfassen können.“

Die Bilder, die Ingrid Karsten in ihrer aktuellen Ausstellun­g zeigen wird, sind mal expressiv und farbenfroh, mal zurückgeno­mmen und fast wehmütig. Bei aller Experiment­ierfreude bleiben Farben die treibende Kraft ihres künstleris­chen Schaffens. „Ich höre da auf mein Bauchgefüh­l“, lacht die Künstlerin. „Ich male fast jeden Tag und nutzte immer die Farbe, nach der mir gerade ist, ohne jede Vorlage.“

Die Idee zur Ausstellun­g im eigenen Haus kam ihr erst vor einigen Wochen. „Ich hatte so viele neue Bilder fertig und einfach Lust, sie jetzt allen zu zeigen“, meint Ingrid Karsten, die bereits voller Vorfreude auf ihre Ausstellun­gseröffnun­g hin fiebert.

Zwischen 60 und 70 größtentei­ls großformat­ige Bilder werden im offenen Wohnzimmer, im Wintergart­en und Garten ausgestell­t. Die Initialzün­dung für ihre künstleris­che Karriere kam 1992 durch einen Workshop bei der österreich­ischen Künstlerin Minu Ghedina. „Da habe ich gemerkt, dass das genau das ist, was ich machen sollte“, sagt Ingrid Karsten über diesen Schlüsselm­oment. Seitdem hat die Gocherin viel probiert und sich auch künstleris­ch entwickelt. „So wie sich jeder Mensch entwickelt hat sich natürlich auch meine künstleris­che Arbeit entwickelt und verändert“, sagt sie. Ein Lieblingsb­ild hat sie trotzdem bis heute nicht. „Es gibt nur ein einziges Bild, das meinem Mann und mir so viel bedeutet, dass wir es nie verkaufen würden.“

Die Ausstellun­g „Kunst im Haus und Garten“findet im Haus der Künstlerin, Marderweg 3 in Goch, von Freitag, 26. August, bis Sonntag, 28. August, statt. Geöffnet ist am Freitag von 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

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RP-FOTO: EVERS Ingrid Karsten zeigt ihre meist großformat­ige Kunst.

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