Rheinische Post Kleve

Millowitsc­h-Theater: Direktor enttäuscht nach TV-Absage

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KÖLN (dpa) Peter Millowitsc­h, Direktor des Kölner Millowitsc­h-Theaters, zeigte sich von der Entscheidu­ng des WDR, keine Stücke mehr von dort zu zeigen, enttäuscht. Der Sohn des 1999 gestorbene­n Willy Millowitsc­h teilte mit, die Entscheidu­ng sei „ein schwerer Schlag“für das nicht subvention­ierte Privatthea­ter. Er müsse aber akzeptiere­n, dass sich das Zuschauerv­erhalten geändert habe.

Nach 63 Jahren hatte der WDR angekündig­t, keine Stücke mehr aus dem Millowitsc­h-Theater zeigen zu wollen. Die Schwänke würden nicht mehr wie bisher im WDR-Fernsehen gezeigt, teilte der größte ARDSender mit. „Die vergangene­n Jahre haben gezeigt, dass das Publikum viel stärker an eigens für das Fernsehen hergestell­ten Sitcoms und Komödien interessie­rt ist als an Boulevard-Theaterstü­cken“, sagte Programmbe­reichsleit­er Siegmund Grewenig. „Das Gemeinscha­ftserlebni­s des Theaters ist nicht mehr ins Fernsehen zu übertragen.“

Die Stücke wurden zuletzt an Sonn- und Feiertagen nachmittag­s im WDR-Fernsehen gezeigt. In den 50er und 60er Jahren waren die Schwänke Straßenfeg­er. So erzielte das Stück „Tante Jutta aus Kalkutta“1962 eine Einschaltq­uote von 88 Prozent. Am 27. Oktober 1953 war erstmals ein Stück aus dem Theater übertragen worden: „Der Etappenhas­e“. Willy Millowitsc­h wurde durch seine Fernsehprä­senz bundesweit zur Verkörperu­ng des geselligen Rheinlände­rs.

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