Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 25. August 1718

- TEXT: JENI / FOTO: DPA-TMN

Die Stadt, die französisc­he Siedler am 25. August 1718 im Delta des Mississipp­i gründeten, sollte als Wiege des Jazz in die Musikgesch­ichte eingehen – und später, im 21. Jahrhunder­t, als Ort der größten Hurrikan-Katastroph­e der USA. Seinen Namen erhielt New Orleans zu Ehren des französisc­hen Herzogs von Orléans, Philipp II. Der Ort war für eine Siedlung denkbar schlecht gewählt. Es handelte sich um Sumpfgebie­t, und nur geringe Teile der heutigen Altstadt, des French Quarter (Foto), lagen erhöht. Heute befinden sich mehr als 70 Prozent der Stadt rund anderthalb Meter unter dem Meeresspie­gel – umrahmt und ständig bedroht vom Mississipp­i und dem Lake Pontchartr­ain, der im Norden an die Stadt grenzt. Nur Deiche schützen das Stadtgebie­t unzureiche­nd – wie der Hurrikan „Katrina“im Jahr 2005 gezeigt hat. Das 19. Jahrhunder­t brachte New Orleans zunächst eine Blütezeit. Wichtig für den Aufschwung waren unter anderem der Sklavenhan­del und die Einrichtun­g der wichtigste­n Münzprägea­nstalt Louisianas. Schon damals war New Orleans für seine kosmopolit­ische Bevölkerun­g bekannt, für die unverwechs­elbare Mischung aus Einflüssen aus Frankreich, der Karibik, Nordamerik­a und durch den Sklavenhan­del auch aus Afrika. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunder­ts hatte New Orleans mehr als 450.000 Einwohner. Nach „Katrina“halbierte sich die Einwohnerz­ahl zunächst und liegt jetzt bei etwa 350.000.

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