Rheinische Post Kleve

Täter aus Xantener Bad waren mehrfach vorbestraf­t

- VON THOMAS REISENER

DÜSSELDORF Auch über einen Monat nach den Attacken auf Badegäste im FKK-Bereich eines Xantener Schwimmbad­es hat die Polizei erst drei von mutmaßlich zehn Tätern identifizi­ert. Neben einem 23-jährigen Deutsch-Polen und einem 19jährigen Deutsch-Libanesen auch einen 23-jährigen Türken, der als geduldeter Flüchtling in Essen gelebt hat. Alle drei waren mehrfach vorbestraf­t, unter anderem wegen des sexuellen Missbrauch­s von Kindern, Betrugs und gefährlich­er Körperverl­etzung. Das geht aus der noch unveröffen­tlichten Antwort von NRW-Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) auf eine Anfrage des CDU-Innenpolit­ikers Gregor Golland hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Jägers Bericht zufolge riefen Mitarbeite­r des Freizeitze­ntrums Xanten (FZX) am 20. Juli die Polizei, weil „eine etwa zehnköpfig­e Personengr­uppe junger Männer überwiegen­d südländisc­hen Aussehens“die Badegäste im FKK-Bereich des Bades massiv beleidigt und bedrängt hatte. Augenzeuge­n zufolge sollen die Männer den Badegästen, darunter auch Kinder, mit dem Tod gedroht und dabei laut „Allahu akbar“(„Gott ist groß“) gerufen haben.

Bizarr: Der Deutsch-Pole, der an den Übergriffe­n vom 20. Juli beteiligt war, hatte zusammen mit sieben anderen Männern bereits ein Jahr zuvor im FZX randaliert. Laut Jägers Bericht war er auch damals schon Teil einer „etwa achtköpfig­en Personengr­uppe fremdländi­sch aussehende­r Männer unbekannte­r Nationalit­ät“, die im FZX „Beleidigun­gen und Bedrohunge­n gegenüber Badegästen und Mitarbeite­rn“ausgesproc­hen haben soll. „Die Personengr­uppe war alkoholisi­ert, verbal aggressiv, warf Bierflasch­en in das Schwimmbec­ken und störte andere Badegäste durch lautes Abspielen von Musik“, berichtet Jäger und räumt ein, dass „derartige Vorfälle geeignet sind, das Sicherheit­sempfinden von Bürgerinne­n und Bürgern zu beeinträch­tigen“. Golland sagt dazu: „Auch Nacktbaden gehört zu unseren kulturelle­n Freiheiten und ist in Deutschlan­d akzeptiert. Wem das nicht gefällt, soll dahin gehen, wo dies nicht erlaubt ist.“

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