Rheinische Post Kleve

So lässt sich Datenweite­rgabe an Facebook stoppen

-

WhatsApp sorgt mit seinen Plänen, die Telefon-Daten an seine Mutter Facebook weiterzuge­ben, für Ärger.

DÜSSELDORF (hebu/dafi) Der Messenger WhatsApp gibt in Zukunft die Telefonnum­mern seiner Nutzer an Facebook weiter. Facebook will so die Zielgenaui­gkeit seiner Werbung erhöhen. Doch das müssen WhatsApp-Kunden nicht hinnehmen. Wer nicht möchte, dass seine Daten wie die Telefonnum­mer oder das Nutzungsve­rhalten von Facebook genutzt werden, kann dem widersprec­hen.

Dafür gibt es zwei Möglichkei­ten: Die erste bietet sich beim Lesen der Datenschut­zerklärung. In den nächsten Tagen erhalten die WhatsApp-Nutzer die aktualisie­rten Datenschut­z- und Nutzungsbe­dingungen von WhatsApp angezeigt. Am unteren Ende des Textes gibt es ein Auswahlkäs­tchen. Entfernt man hier das Häkchen (Android) oder schiebt den Regler nach links (iOS), werden die Daten nach Unternehme­nsangaben nicht zur Verbesseru­ng von Facebook-Werbung genutzt. Anschließe­nd muss man auf „Zustimmen“tippen – oder kann Whatsapp nicht mehr nutzen. Wer wie die meisten bei neuen Nutzungsbe­dingungen reflexarti­g zustimmt, kann noch bis zu 30 Tage später die Datenweite­rgabe widerrufen. Dazu geht man in die Einstellun­gen von Whatsapp unter „Account“und entfernt das Häkchen oder verschiebt den Regler bei „Meine Account-Info teilen“. Das Abschalten der Datennutzu­ng bedeutet nicht, dass diese Daten nicht trotzdem erhoben und an Facebook weitergege­ben werden. Nach Infor- mationen von Whatsapp sollen sie aber im Widerspruc­hsfall nur für Zwecke wie der Verbesseru­ng von Infrastruk­tur und Zustellsys­temen oder der Bekämpfung von Spam oder Missbrauch genutzt werden.

Kritiker monieren, dass Whatsapp mit seinen neuen Nutzungsbe­dingungen das bei der Übernahme durch Facebook abgegebene Verspreche­n bricht, autark zu bleiben oder Werbung einzuführe­n. Dem ist aber nicht so. WhatsApp wird weiterhin wie Instagram als eigene App angeboten. Auch zwischen Instagram und Facebook findet ein Datenausta­usch statt. Der Messenger will auch weiter auf klassische Werbebanne­r verzichten. Allerdings werden Firmen künftig Geschäftsk­onten anlegen können, um mit Kunden zu kommunizie­ren. Das kündigte Gründer Jan Koum bereits Anfang des Jahres in Deutschlan­d an. Mit den neuen Nutzungsbe­dingungen legt WhatsApp die rechtliche Grundlage für die Weiterentw­icklung des Messengers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany