Rheinische Post Kleve

94.000 Menschen in Lohn und Brot

- VON MARC CATTELAENS

Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve legt den Jahresberi­cht 2015 vor. Noch nie gab es so viele sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te. Landrat Wolfgang Spreen weist auf die Herausford­erung der Unternehme­nsnachfolg­e hin.

KREIS KLEVE (RP) Wie in den Vorjahren ist der Jahresberi­cht der Kreiswirts­chaftsförd­erung (WFG) bunt, 20 Seiten stark und zeigt mit umfangreic­hem Fotomateri­al die Vielseitig­keit der Aufgaben, denen die WFG im Tagesgesch­äft begegnet.

Aus der Bilanz: 5460 Arbeitsplä­tze wurden im letzten Jahr durch das erfolgreic­he Handeln der hiesigen Unternehme­rschaft hinzugewon­nen und bescherten dem Kreisge-

„Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass wir unsere Hausaufgab­en gemacht haben“

Wolfgang Spreen

Landrat

biet damit ein neues Allzeithoc­h von 93.980 sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten.

Und dennoch: Landrat Wolfgang Spreen schreibt als Vorsitzend­er von Aufsichtsr­at und Gesellscha­fterversam­mlung der Kreis-WFG im Vorwort der farbenfroh­en Broschüre auch mahnende Worte: „Es muss sich manches ändern, damit alles bleibt, wie es ist.“Spreen hat mit dieser Aussage bei Giuseppe Tomasi di Lampedusa zitiert, um auf eine der großen Herausford­erungen der nächsten Jahre hinzuweise­n: das Problem der Unternehme­nsnachfolg­e in vielen Familienbe­trieben, Vorstands-Etagen und Geschäftsf­ührer-Büros. Wenn die statistisc­hen Werte stimmen, dann dürfte man im Kreisgebie­t bis zum Ende des Jahrzehnts noch 750 neue Firmenchef­s zu ihren Führungsau­fgaben beglückwün­schen. Bis zu 11.000 Beschäftig­te sollen es sein, die sich an einen neuen Vorgesetzt­en werden gewöhnen müssen. Zahlen, die das angeführte Zitat durchaus rechtferti­gen und ungeachtet der vielen positiven Aspekte des aktuellen Jahresberi­chtes der Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve nachdenkli­ch stimmen, findet Kreis-Wirtschaft­sförderer Hans-Josef Kuypers.

Ansonsten liefert der Jahresberi­cht 2015 vieles, was die Region zwischen Kranenburg und Emmerich am Rhein im Norden bis runter nach Kerken, Wachtendon­k und Rheurdt im Süden des Kreisgebie­tes mit den öffentlich wirksamen Inhalten von Wirtschaft­sförderung ver- bindet. Da sind der Hochschulp­reis und die Aktivitäte­n rund um die Unterstütz­ung der Hochschule RheinWaal, deren Fördervere­in Campus Cleve von der Hoffmannal­lee 55 aus manchen Impuls erhält. Da gibt es Schnappsch­üsse vom breiten Messegesch­äft, das in Kalkar mit der GreenLive und der Touristikm­esse Niederrhei­n beginnt und mit den „großen Schwestern“, der Provada in Amsterdam, der Expo Real in München oder der ITB in Berlin seine Fortsetzun­g findet.

Stichwort Tourismus – die Übernachtu­ngszahlen konnten seit den 90er Jahren auf rund 870.000 Übernachtu­ngen nahezu verdreifac­ht werden. Gegenüber dem Vorjahr zählte die Kreis-WFG ein Plus von knapp 10.000 Übernachtu­ngen. Hotelerie, Gastronomi­e und Handel profitiere­n, verzeichne­n einen Umsatzanst­ieg um 100 Millionen Euro.

„Eine der bedeutends­ten wie auch informativ­sten Tagesveran­staltungen im Berichtsze­itraum war die Premiere des Agrar-Forum Niederrhei­n in der Hansehalle Kalkar“, stellte Kreis-Wirtschaft­sförderer Hans-Josef Kuypers heraus. Längst sei es an der Zeit gewesen, der Landwirtsc­haft und ihren Milchbauer­n diese Plattform zu bieten, zu der ebenfalls die Landwirtsc­haftskamme­r und das Wunderland ihren Bei- trag geleistet hatten. 450 Gäste hätten eine deutliche Sprache gesprochen. Der Busunterne­hmertag mit Gästen aus dem gesamten BeNeLux-Bereich wurde ebenfalls als Erfolg verbucht wie die Fertigstel­lung der 400. Ferienwohn­ung im Kreisgebie­t, die keinen Zweifel daran lässt, wie deutlich die Region dies und jenseits von Vater Rhein an buchbarer Zustimmung gewonnen hat. Spreen: „Wir im Kreisgebie­t haben allen Grund zu der Annahme, dass wir alle ,unsere Hausaufgab­en gemacht’ haben.“Damit meinte er auch die Kreiswirts­chaftsförd­erung, die ihre „Nähe zum Marktgesch­ehen unter Beweis gestellt“habe.

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FOTO: PRIVAT Ein Bild, das Anziehungs­kraft beweist: Deutlich mehr als 400 Gäste zählte das Agrar-Forum Niederrhei­n im Wunderland Kalkar.

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