Vorzeige-Projekt in Geldern
Dass der Nierspark in Geldern eine echte Erfolgsgeschichte ist, hat sich zumindest in politisch interessierten Kreisen längst zwischen Kleve und Wachtendonk rumgesprochen. Wo früher Ratten auf einem zerfallenen Güterbahnhofsgelände hausten, haben längst neue Bewohner in schmucken Häusern und Wohnungen zentrumsnah ein neues und schickes Zuhause gefunden. Dazu die Rückverlegung einiger Niersarme in das Wohngebiet, eine moderne Bahnunterführung, in der auch schon mal eine Live-Oper wie zuletzt der Freischütz gegeben wird, eine künstliche Wasserfläche, wo gerade junge Familien mit ihren Kindern gerne mal chillen, die im Bau befindliche Senioreneinrichtung – das alles ist top. Und jetzt wird am nächsten Freitag auch noch das Berufskolleg des Kreises Kleve, das vom Ostwall auf das Gelände zieht, eingeweiht. Schon irre, was hier in Windeseile aus dem Boden gestampft worden ist.
Wobei der Begriff „aus dem Boden stampfen“sich eigentlich viel zu negativ anhört. Denn mit kleinen Wasserflächen und Stegen, dazu typisch niederrheinische Klinker-Optik, fügt sich die XXL-Schule für einen Zweckbau durchaus ansehnlich in den Nierspark ein. Die Nähe zum Bahnhof und die immerhin 350 Parkplätze für die 2400 Schüler dürften auch manches Verkehrsproblem in der Innenstadt gelöst haben. Hier hat das Hamburger Architekturbüro „nps tchoban voss“nach der Hochschule Rhein-Waal ein kleines Meisterwerk im Kreis Kleve realisiert. Und gleichzeitig gezeigt, dass sowohl das Budget von immerhin 36 Millionen Euro als auch der Zeitrahmen eingehalten werden kann.
Hut ab.
LUTZ.KUEPPERS@RHEINISCHE-POST.DE