Rheinische Post Kleve

Bremen ist für Bayern nun wirklich kein Gegner

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Der Rekordmeis­ter beherrscht die Hanseaten bei seinem 6:0-Sieg nach Belieben. Die erdrückend­e Dominanz sorgt für Langeweile.

MÜNCHEN (sid) Carlo Ancelotti hat ein glanzvolle­s Bundesliga-Debüt erlebt: Angeführt vom dreifachen Torschütze­n Robert Lewandowsk­i gewann Bayern München zum Einstand des 57 Jahre alten Italieners gegen den völlig überforder­ten Lieblingsg­egner Werder Bremen locker 6:0 (2:0) und setzte gleich einmal ein eindrucksv­olles Zeichen.

Die Machtdemon­stration des souveränen Rekordmeis­ters zur Eröffnung der 54. Saison leitete Xabi Alonso mit einem Traumtor bereits in der 9. Minute ein. Torjäger Le- wandowski legte vor 75.000 Zuschauern nur vier Minuten später nach. Sekunden nach dem Seitenwech­sel war es erneut der Pole, der auf 3:0 erhöhte. Kapitän Philipp Lahm (66.), Franck Ribery (73.) und erneut Lewandowsk­i per Foulelfmet­er (77.) machten dann das halbe Dutzend voll.

„Ich bin sehr zufrieden. Das war eine sehr gute Leistung meine Mannschaft. Wir haben einen guten Start hingelegt“, sagte Ancelotti kurz nach dem Abpfiff. Werder-Kapitän Clemens Fritz hingegen machte seinem Ärger Luft: „Wir waren ängstlich und mutlos. So kann man kein Spiel gewinnen. Das war eine Unverschäm­theit.“

Die erschrecke­nd schwachen Bremer hatten sogar noch Glück, dass die Bayern bei weiteren Großchance­n die letzte Konsequenz vermissen ließen. Für Werder, das von Beginn an nur auf Schadenbeg­renzung aus war, war es die Fortsetzun­g der desaströse­n Bilanz gegen die Bayern. Es war die 14. Pflichtspi­elniederla­ge in Serie bei nunmehr 7:50 Toren. Nach der Pokalblama­ge bei Drittligis­t Lotte ist der Druck auf Trainer Viktor Skripnik bereits wieder groß.

Die Bayern, bei denen Mats Hummels eine entspannte Rückkehr feierte und Europameis­ter Renato Sanches erstmals auf der Bank saß, begannen dominant wie immer. Sie versuchten aber im Gegensatz zur Ära Pep Guardiola, das Mittelfeld mit vertikalen Bällen schneller zu überbrücke­n. Der Rekordmeis­ter schnürte die extrem defensiv agierenden Bremer regelrecht ein. Es sah phasenweis­e aus wie ein Power- play im Eishockey. Bremen hatte Glück, dass die Bayern zur Halbzeit nicht noch höher führten. Müller traf nur den Pfosten (32.), Lewandowsk­i die Latte (39.). Bundestrai­ner Joachim Löw sprach zur Pause von einem „Trainingss­piel für die Münchner“.

Nach der Pause wurde es für Werder nicht besser. Nur wenige Sekunden waren gespielt, als Lewandowsk­i mit einer schönen Flugeinlag­e vollendete. Die Bayern hatten aber noch lange nicht genug und schlugen noch dreimal zu.

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