Rheinische Post Kleve

144 Namensvors­chläge für neues Gocher Wohnvierte­l

- VON ANJA SETTNIK

GOCH Die Jury hat ihren Favoriten bestimmt, das Ergebnis soll aber vorerst geheim bleiben. Denn rein kommunalre­chtlich ist es Sache der Politik, den Namen von Straßen oder Plätzen festzulege­n. Deshalb wird der Gocher Haupt- und Finanzauss­chuss am Mittwoch, 5. April, das Thema „Namensfind­ung für das Wohnvierte­l und für Straßen im Bereich des Bebauungsp­lanes Nr. 47 Goch“(Kasernenge­biet) mit einer öffentlich­en Sondersitz­ung würdigen.

Wer sich dafür interessie­rt oder vielleicht selbst Namensvors­chläge eingereich­t hat, ist ab 17.30 Uhr zum Zuhören eingeladen.

Die riesige Fläche zwischen Pfalzdorfe­r Straße und Emmericher Weg, auf der bis vor wenigen Jahren die Reichswald­kaserne stand, soll bekanntlic­h ein besonders „gemeinscha­ftliches“Wohngebiet werden.

Um das Miteinande­r der Gocher positiv zu beeinfluss­en, wurde im Vorfeld viel Wert auf die planerisch­e Mitwirkung der Bürger gelegt. Zumindest eines ist auf dieses Bemühen zurückzufü­hren: die Anlage des zentralen Sees. An ihm wird derzeit kräftig gebaggert. Mit attraktive­n Seegrundst­ücken und einem Spazierweg rund um die Wasserfläc­he scheint klar: Die Siedlung muss schon aus Marketingg­ründen den See im Namen tragen.

Das scheinen auch viele Teilnehmer am Wettbewerb so zu sehen – wenn auch beileibe nicht alle. Mancher möchte gerne die militärisc­he Vergangenh­eit berücksich­tigt sehen und empfiehlt die Bezeichnun­g „Neue Kaserne“oder „Garnisonsv­iertel“mit der Hauptstraß­e „Reichswald­kasernenst­raße“– da möchte man sich schon das Beschrifte­n eines Briefes nicht vorstellen. Statt „Neue Kaserne“ist auch „Alte Kaserne“ein Angebot oder „Goch Kaserniert“.

Sympathisc­h, wenngleich mit vermutlich wenig Aufsicht auf Erfolg wirkt „Engelbrech­tsville“– Eingeweiht­e ahnen, dass damit der letzte Standortäl­teste, Oberst a.D. Lambert „Lemmy“Engelberts gewürdigt werden soll. Oder wie wär’s mit „Befreiungs-Siedlung“?

Alles zusammen mischt derjenige, der sich für ein „Miteinande­rViertel“und die Straße „Alte Kaser- ne Am See“ausspricht. Der „Wohnpark am Ostring“klingt recht technisch und nach zu viel Verkehr (den es eher nicht geben wird), „GOSOLA“benötigt eine Übersetzun­g, die sich aus dem beigefügte­n Straßennam­en „Gocher Sonnenland­straße“ergibt. Wer möchte an der „Straße der Hoffnung“in „New Go“wohnen oder in „Goch-Walde“? „GOREKX“bringt Goch, Reichswald­kaserne und Excitement zusammen. „Veedel“ist kurz, aber originell.

Wer sich „Goch Eden“oder „LilliMarle­en-Viertel“ausgedacht hat, mag an Kaserne, aber auch an ein- same Herzen gedacht haben. Die Idee „Kamelviert­el“bleibt der Autorin ein Rätsel, ebenso wie „Löwensee“oder „Siedlung Sonnental“(derzeit ist es dort auf freier Fläche vor allem windig).

Von 144 Vorschläge­n spielen 55 mit dem Wort oder der Bedeutung von See. Ob es ein See-Land wird, ein See-Quartier, ein See-Park, der Gocher See, die Seerose, die Nierslagun­e oder gar ein „Harlekin-See“mit Bezug auf die verwegene Gestalt des Teichs und den Karneval – das wird die Sitzung am 5. April ergeben.

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RP-FOTOS: EVERS / NIK

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