Rheinische Post Kleve

Darum stimmt Hendricks für Maut

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KREIS KLEVE (RP) Der Deutsche Bundestag stimmt heute über die Einführung der so genannten PkwMaut ab. Barbara Hendricks, SPDBundest­agsabgeord­nete für den Kreis Kleve und Bundesumwe­ltminister­in, erklärt, warum sie trotz ihrer Bedenken für den Gesetzeste­xt stimmen wird: „Die Pkw-Maut ist kein Herzensanl­iegen der SPD, sie ist das einzige wirkliche Wunschproj­ekt der CSU. Im Zuge der umfangreic­hen und intensiven parlamenta­rischen Beratungen war es der SPD bereits 2015 gelungen, den ursprüngli­chen Gesetzentw­urf entschiede­n zu verbessern. Ich teile die Bedenken der Bürgerinne­n und Bürger, des Einzelhand­els und vielen Unternehme­n über mögliche Nachteile für den Kreis Kleve durch die Einführung der Pkw-Maut. Auch der Bundesrat hat seine Bedenken über eine mögliche nachteilig­e Aus- wirkung der Einführung der Infrastruk­turabgabe auf die Grenzregio­nen zum Ausdruck gebracht. Ein Verzicht auf die Entrichtun­g der Infrastruk­turabgabe auf bestimmten Autobahnab­schnitten hätte als Sonderrege­lung für die grenznahen Städte und Kommunen zweckdienl­ich sein können. Ich bedauere, dass dieser Vorschlag in den parlamenta­rischen Beratungen am Widerstand der CDU/CSU-Bundestags­fraktion gescheiter­t ist.

Das im September 2015 eröffnete Vertragsve­rletzungsv­erfahren gegen Deutschlan­d wird die EU-Kommission voraussich­tlich aufgeben, wenn die Änderungen, über die wir heute abstimmen müssen, eine Mehrheit finden. Viele werden sich fragen, warum ich, trotz meiner Bedenken, zustimmen werde. Ich will es erklären: Wir, die SPD-Ministerin­nen und -Minister der Bundesre- gierung und die SPD-Bundestags­fraktion, stehen zu unserem Wort.

Die Bundesmini­ster Wolfgang Schäuble von der CDU und Alexander Dobrindt von der CSU haben uns versichert, dass unsere drei Bedingunge­n – die Europarech­tskonformi­tät, der substanzie­lle finanziell­e Beitrag sowie keine Mehrbelast­ung für deutsche Pkw-Halterinne­n und -Halter – auch mit den heutigen Änderungen eingehalte­n werden. Die bereits 2015 beschlosse­nen Gesetze sehen eine Staffelung der Mautsätze nach dem Hubraum sowie den Umwelteige­nschaften der Fahrzeuge vor. Zudem bleiben die Bundesstra­ßen ausgenomme­n, ihre Benutzung ist für ausländisc­he Pkw frei, um die Auswirkung­en für die Grenzregio­nen zu reduzieren. Dadurch werden auch negative Effekte für den Kreis Kleve deutlich abgeschwäc­ht.“

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