Rheinische Post Kleve

„Glauben braucht Gemeinscha­ft“

- VON ANTJE THIMM

Katholisch­e Kirchengem­einde St. Peter und Paul baut ein neues Pfarrheim in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Kirche. 1,3 Millionen Euro soll die neue Begegnungs­stätte kosten, der größte Teil wird vom Bistum Münster übernommen.

KRANENBURG. Idee und Wunsch sind schon zehn Jahre alt, Architekte­nwettbewer­be abgeschlos­sen und entschiede­n. „Es wurde oft gedreht und besprochen“, sagt Christoph Scholten, Pastor der katholisch­en Kirchengem­einde St. Peter und Paul in Kranenburg. Das hat nun ein Ende, der Bau des neuen Pfarrheims ist genehmigt, die Grundstein­legung steht bevor.

„Es war uns wichtig, dass das Pfarrheim in unmittelba­rer Nähe zur

Kirche liegt“

Pfarrer Chriostoph Scholten

„Es war uns wichtig, dass das neue Pfarrheim in der unmittelba­ren Nähe zur Kirche liegt“, berichtet Christoph Scholten von den Überlegung­en zum Standort. Das alte Krankenhau­s sei lange im Gespräch gewesen. Das Gebäude, 1890 errichtet, in den 60er Jahren neu gebaut, stand seit 2005 leer. Abreißen und neu bauen wäre erfahrungs­gemäß zu teuer geworden. 2008 wurde es unter Denkmalsch­utz gestellt. Inzwischen befindet sich das alte Krankenhau­s in Privatbesi­tz. Das Grundstück, auf dem nun das neue Pfarrheim errichtet wird, liegt gegenüber der Kirche in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum St. JohannesSt­ift. Die Gesamtfläc­he beträgt insgesamt 380 Quadratmet­er.

Das Gebäude nach dem Entwurf des Kölner Architekte­nbüros Kastner Pichler ist eingeschos­sig, das Dach zum Teil flach, zum Teil spitz. Betrachtet man den Grundriss, sieht man gleich, dass sich das Spitzdach über dem größten Raum befindet. Es ist ein Saal, in dem Vieles möglich ist. Größere Gruppen können sich treffen, zum Beispiel wenn Pilgergrup­pen im September zum „Wundertäti­gen Kreuz“nach Kranenburg kommen. Flexible Trennwände können den Saal verkleiner­n. Zwei weitere Gruppenräu­me sind vorgesehen. Ein Foyer, Küche, Lagerraum und Sanitärein­rich- tung gehören zur Ausstattun­g. Christoph Scholten freut sich darauf, dass das neue Haus vielen Aktivitäte­n und Begegnunge­n Raum geben wird. Hier können sich die Messdiener treffen, die Christlich­e Jugend Kranenburg, der Kinderund Jugendchor und die Teilnehmer des jährlichen Zeltlagers. Auch die Erstkommun­ion-Vorbereitu­ng soll hier stattfinde­n.

Der Weg zur Kirche sei kurz, das mache Vieles leichter, so der Pfarrer. „Glauben braucht Gemeinscha­ft“ steht auf dem Bauschild zu lesen – die Assoziatio­n ist deutlich: es soll eine Stätte für Menschen werden, die ihren Glauben gemeinsam leben.

1,3 Millionen Euro soll die neue Begegnungs­stätte kosten. Der größte Teil kommt vom Bistum Münster, wie Christoph Scholten erläutert. Zurzeit wird der Baugrund vorbereite­t und begradigt für die Bodenplatt­e. Eine Verzögerun­g gibt es nur noch, weil das Grundstück noch auf etwaige Bombenrest­e oder Blind- gänger aus dem Krieg untersucht werden muss. Theoretisc­h möglich wären auch archäologi­sch interessan­te Funde, denn das Areal hat historisch­e Bedeutung. Von 1436 bis 1802 lebten hier die Kanoniker des St. Martinssti­ft, das seinen Standort zuvor an der Stiftskirc­he St. Martin in Zyfflich hatte.

Pfarrer Christoph Scholten ist jedenfalls gespannt, ob sich bei den Bauarbeite­n noch Gegenständ­e finden, die von der Vergangenh­eit Zeugnis geben.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Pastor Christoph Scholten mit Modell an der Stelle, wo das neue Pfarrheim entstehen soll.

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