Hello, Besuch!
Schon neun Monate bin ich Au Pair in den USA, und die Zeit verfliegt düsenjet-mäßig. Ende März hat meine Cousine mich besucht. Sich am Flughafen nach neun Monaten mit Whatsapp- und Facetime-Kontakt wieder persönlich in den Arm zu nehmen und die ganze Heimfahrt durchzuquatschen, war das perfekte Wiedersehen. Und auch meine Gastkinder haben sich sehr über den Besuch aus Deutschland gefreut – oder vielleicht mehr über die deutsche Kinderschokolade? Nach zwei Tagen Ich-zeige-dir-meinen-Au-Pair-Arbeitstag, Shopping in der Mall und Besuch des Regionalparks um die Ecke, sind wir am Samstag in die City gefahren und haben Washington D.C. erlebt. Die Kirschblütenbäume sind ein Markenzeichen von D.C. und die Hauptblütezeit war tatsächlich genau das Wochenende. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen haben wir nicht nur schöne Fotos, sondern auch einen Sonnenbrand mitgenommen. Nur 24 stunden später befanden wir uns im Regen New Yorks und investierten erst einmal in einen Regenschirm. Dieser war uns in den zweieinhalb Tagen im Big Apple ein treuer Begleiter. Für die andere Hälfte unserer Reise sind wir im Bus für sagenhafte fünf Dollar pro Person viereinhalb Stunden nach Boston gefahren. Ein Muss: die Harvard Universität in Cambridge. Ein Student hat uns mit einer Gruppe von Besuchern über den Campus geführt und Insider-Geschichten erzählt. Es gibt den Mythos eines Tors, durch das man nur am allerersten Tag und am Tag seines Abschlusses gehen soll, sonst würde man bei der Abschlussprüfung durchfallen. Und tatsächlich liefen nur wenige furchtlose Studenten, Touristen und Möchtegern-Havard-Studenten wie wir durch das Tor. Nachdem unser Boston-Aufenthalt eigentlich vorbei gewesen wäre, meinte das Schicksal wohl, dass wir noch eine Nacht verdient hätten. Nach x-maliger Verschiebung unseres Rückfluges bis spät in die Nacht waren wir an Bord, angeschnallt, das Gepäck verstaut, da sagt uns der Pilot, dass die Crew nun ihre maximale Arbeitszeit erreicht hat. Allemann wieder raus aus dem Flugzeug. Wir verbrachten die Nacht am Flughafen. Muss man auch mal erlebt haben, schätze ich. Definitiv ist die Reise damit noch unvergesslicher geworden.
LINDA KNECHTEN