Rheinische Post Kleve

Museumsjub­iläum und Ehren-Plakette

- VON WERNER STALDER

Die Ausstellun­g im alten Kanonikerh­aus in Wissel feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Ernst Klever erhielt für sein großes Engagement die Ehrenplake­tte der Stadt Kalkar verliehen. Karl-Ludwig van Dornick sprach die Laudatio.

KALKAR-WISSEL Über 100 Gäste waren in das Gemeindeze­ntrum Wissel gekommen, um zwei Anlässe zu feiern. Das Stiftsmuse­um Wissel, beheimatet in einem alten Kanonikerh­aus in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur St.-Clemens-Kirche, feierte mit dem Trägervere­in „Förderkrei­s Stiftsmuse­um Wissel e.V.“das 20-jährige Bestehen. Im Rahmen dieser Jubiläumsf­eier wurde dem langjährig­en Museumslei­ter, Ernst Klever, aufgrund seiner unermüdlic­h-wirkungsvo­llen und ehrenamtli­chen Tätigkeite­n die Ehrenplake­tte der Stadt Kalkar verliehen.

Nach einem musikalisc­hen Auftakt mit einem Irischen Volksstück begrüßte Beiratsmit­glied Wolfgang Köther, der durch das Festprogra­mm führte, die zahlreiche­n Gäste von nah und fern. Pastor Alois van Doornick verband seinen Glückwunsc­h zum Doppeljubi­läum mit Gaben für den legendären „TanteEmma-Laden“, einem dorfgeschi­chtlichen Herzstück im Stiftsmuse­um Wissel: eine historisch­e Blechdose, darin ein großer alter Geldschein und eine Sammlung alter Geldstücke. Auch Ernst Klever bekam einen Silbertale­r aus seinem Geburtsjah­r.

Die Festrede zum 20-jährigen Bestehen des Stiftsmuse­ums in Wissel hielt in seiner unnachahml­ichen Art der Kalkarer Bürgermeis­ter a.D., Karl-Ludwig van Dornick. „20 Jahre sind es her, dass ‚unser’ Stiftsmuse­um nach jahrelange­n beharrlich­en Vorarbeite­n und Vorbereitu­ngen der Öffentlich­keit vorgestell­t werden konnte“, sagte van Dornick. Dass diese Arbeit im Wesentlich­en von Bürgern der Gemeinde Wissel angestoßen und geleistet werden konnte, sei nicht selbstvers­tändlich und ehre die Initiatore­n sehr. „Das ist symptomati­sch für viele Bürger aus Wissel, die um die große Vergangenh­eit dieses Dorfes wissen“, sagte er. Der Redner verstand es, einen großen Bogen der Geschichte des Dorfes von der Neuzeit bis zum Konzil in Konstanz 1417 zu schlagen. Ein Beispiel: „Das Stift Wissel wuchs. Zwölf Kanoniker waren Stiftsherr­en und häufig gleichzeit­ig Kanzler und einflussre­iche Berater der mächtigen Herzöge. Das ist mindestens urkundlich verbürgt.“Van Dornick würdigte vor allem Erich Huppertz, der es schaffte, das alte, mittlerwei­le leerstehen­de Kanonikerh­aus ab 1991 in ein Museum zu verwandeln. Schließlic­h konnte am 20. April 1997 das Stiftsmuse­um Wissel eröffnet werden. „Fast 100 Ausstellun­gen sind die zahlenmäßi­ge Bilanz von 20 Jahren Stiftsmuse­um“, sagte der Ex-Bürgermeis­ter.

Bürgermeis­terin Dr. Britta Schulz nahm im Auftrag des Rates der Stadt Kalkar die Verleihung der Ehrenplake­tte der Stadt Kalkar an den langjährig­en Museumslei­ter Ernst Klever vor. Sie bezeichnet­e die Ehrenplake­tte als „eine echte Auszeichnu­ng“, die Ernst Klever verdient habe.

Den Erfolg des Stiftsmuse­ums machten die Dauerausst­ellung in der oberen Etage, die wechselnde­n Ausstellun­gen zeitgenöss­ischer Kunst und das Kanonikerh­aus aus. Aber es gebe noch etwas, das mit Ernst Klever zusammenhä­nge: „Das ist die Begeisteru­ng für Ihre Sache, für Ihre Schätze in diesem kleinen Haus. Jeder, der schon einmal eine Führung mit Ihnen mitgemacht hat, weiß, was ich meine.“Dr. Schulz selbst konnte dazu ein anschaulic­hes Beispiel für eine Familienfü­hrung mit dem Geehrten geben. „Sie sind ein ganz außergewöh­nlicher Mensch“, sagte die Bürgermeis­terin unter dem Beifall der Gäste.

Klever selbst bedankte sich mit einer kleinen Rede über Kunst und Kultur. In seiner bescheiden­en Art wies er aber auch auf seine engagierte­n Mitarbeite­r hin.

 ?? RP-FOTOS (2): GOTTFRIED EVERS ?? Die zahlreiche­n Gäste der Feier waren begeistert von den Ausstellun­gsstücken des Museums.
RP-FOTOS (2): GOTTFRIED EVERS Die zahlreiche­n Gäste der Feier waren begeistert von den Ausstellun­gsstücken des Museums.

Newspapers in German

Newspapers from Germany