Rheinische Post Kleve

Integratio­nskurse Schwerpunk­t bei der Volkshochs­chule

- VON ANJA SETTNIK

GOCH Ein großer Schwerpunk­t der Volkshochs­chule Goch-KevelaerUe­dem-Weeze ist inzwischen der Sprachunte­rricht für Flüchtling­e und andere Migranten. Integratio­nskurse, deren einzelne Module jeweils über 100 Stunden gehen, werden vom Bund finanziert – allerdings nur die Stunden, die tatsächlic­h stattgefun­den haben. Wenn also begonnene Kurse nicht fortgesetz­t werden, gibt es weniger Geld. Zugelassen zu den Kursen werden überhaupt nur solche Männer und Frauen, die eine Bleibepers­pektive haben. Neben Flüchtling­en sind das auch EU-Bürger, die eine Berechtigu­ng beantragen können. Nach der Sommerpaus­e werden erstmals auch zwei Kurse in der St.-MartinHaup­tschule Pfalzdorf durchgefüh­rt; deren Schüler bereiten sich in der innerstädt­ischen Gustav-AdolfSchul­e auf ihren Abschluss vor. Neben Integratio­nskursen gibt es auch von der Bezirksreg­ierung finanzier- te Sprachförd­erkurse für Menschen ab 16 Jahre. Dabei werden Themen vermittelt, die den Zugewander­ten helfen sollen, sich im deutschen Alltag besser zurecht zu finden. „Ab 2018 werden wir Integratio­nskurse in allen vier Verbandsko­mmunen anbieten können“, freut sich VHSLeiter Theo Reintjes.

Neben dem aktuellen Schwerpunk­t, den die großpoliti­sche Lage bedingt, gibt es natürlich weiterhin das traditione­lle VHS-Programm. Im ersten Halbjahr diesen Jahres hat die Volkshochs­chule insgesamt 7000 Unterricht­sstunden veranstalt­e; im gesamten Jahr dürften es 12000 werden, hat Reintjes hochgerech­net (das zweite Halbjahr ist wegen der Sommerferi­en deutlich kürzer). 4500 Teilnehmer haben bis Ende Juni einen von 350 Kursen belegt oder an einem anderen Angebot teilgenomm­en. Reintjes ist froh darüber, dass der Fachbereic­h Mensch und Gesellscha­ft ebenso wie die kulturelle Bildung von den Hörern weiter stark genutzt werden. So fin- den sich Veranstalt­ungen zu Heimat- und Länderkund­e ebenso wie solche zum Luther-Jahr oder zur Kunstgesch­ichte. Nach der Auflösung des bisherigen VHS-Chors, der unter Nachwuchsm­angel litt, gibt die Volkshochs­chule das Singen dennoch nicht ganz auf: Ein neuer Projektcho­r startet im September – er will neuzeitlic­hes Liedgut in unterhalts­amer Form erarbeiten.

Im Bereich Gesundheit klingen „Webinare“interessan­t: Dabei sitzen Dozenten, die über verschiede- ne Themen wie Organspend­e oder Palliativm­edizin sprechen, live vor der Webcam; anschließe­nd wird ein Chat angeboten. Der Bereich Fremdsprac­hen wird traditione­ll gut gebucht, auch „exotische“Sprachen wie Chinesisch oder Arabisch sind wieder dabei. Ganz wichtig bleibt die Möglichkei­t, bei der VHS Schulabsch­lüsse nachzuhole­n oder sich beruflich und in der EDV weiterzubi­lden.

Infos und Anmeldung: Tel. 02823 6060; www.vhs-goch.de

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